Herkunft – was heißt das? Schüler*innen einer Kieler Schule, die am Patenschaftsprogrammn der spendenfinanzierten Stiftung Bildung teilnimmt, beantworten diese Frage mit einem Theaterstück.
Von Catarina Mierwald, Programmmanagerin Schleswig-Holstein //
Ein Stadtteil. Ein Herz.
Die Gerhart-Hauptmann-Schule in Kiel. Gerade war ich dort bei einer Theateraufführung und bin noch immer ganz bewegt. Die Grundschule liegt in einem Viertel mit Menschen unterschiedlichster Kulturen und Sprachen. Das macht das Zusammenleben nicht immer leicht. In ihrem Stück erarbeiten sich die Kinder daher die Geschichte ihres Stadtteil – unterstützt von der Kieler Schauspielerin Kati Luzie Stüdemann. Das gemeinsame Fazit und Motto für die Aufführung: „Wir sind Ellerbek. Ein Stadtteil. Ein Herz“.
Bunter Hintergrund
Woher kam die Idee für das Stück? Schulleiterin Sabine Camps erklärt mir, dass viele Kinder einen einen bunten Hintergrund haben. Der Vater kommt zum Beispiel aus der Türkei, die Mutter aus Russland und in der Schule wird Deutsch gesprochen. Diese Kinder könnten die Frage, woher sie oder ihre Familie kommt, nicht ohne weiteres beantworten. Aber alle sagen: „Aus Ellerbek…“. Das bringt einander näher. Zudem nimmt die Gerhart-Hauptmann-Schule seit 2018 am Bundesprogramm „Menschen stärken Menschen“ teil. Zu zweit oder in kleinen Gruppen unterstützen sich hier Schüler*innen gegenseitig als Pat*innen. Sie lernen zusammen, helfen einander und stärken sich gegenseitig in Tandems.
Spenden nötig
Ermöglicht wird das Programm von der Stiftung Bildung mit Mitteln des Bundesfamilienministeriums, das den größten Teil der Kosten deckt. Für den Rest sammelt die Stiftung Bildung laufend Spenden, bundesweit für rund 300 Schulen und Kitas im Jahr.
Vom Fischerdorf zur Heimat für Geflüchtete
Das entstandene Theaterstück spinnt einen Faden vom Fischerdorf Ellerbek vor den Toren Kiels, über den Werft- und Marinestandort, Krieg, Wiederaufbau mit Gastarbeiter*innenzuzug und schließlich Geflüchteten, die nach Ellerbek kommen und dort bleiben. Als die Jungs und später die Mädchen als Gastarbeiter*innen in die Aula stürzen, mit Koffern beladen, lachend und umheralbernd, wischen sich die Mütter links und rechts von mir mit den Handrücken die Tränen von den Wangen. Am Ende gibt es minutenlangen Applaus und stehenden Beifall für die Schauspieler*innen.
Eine Patenschaft von Kind zu Kind können Sie schon mit 50 Euro im Monat fördern. Bitte unterstützen Sie mit der Stiftung Bildung dieses gegenseitige Engagement junger Menschen.