Vielen Kita- und Schulfördervereinen droht durch die Corona-Krise das wirtschaftliche Aus. Dabei spielen sie eine systemrelevante Rolle für Verbesserungen in der Bildung. Die Stiftung Bildung fordert daher für Kita- und Schulfördervereine einen Schutzschirm, wie er bereits für andere Bereiche des gemeinnützigen Sektors vorgeschlagen wurde.
Denn gerade in Corona-Zeiten ist das ungebrochene Engagement der Kita- und Schulfördervereine wichtig, etwa beim Initiieren von Patenschaften zwischen gleichaltrigen Kindern und Jugendlichen mit herausfordernden Lebensumständen. Diese Patenschaften helfen wirkungsvoll gegen Isolation und fehlende Unterstützung beim Lernen zuhause.
Kita- und Schulfördervereine sind systemrelevant und sorgen für Chancengerechtigkeit
Ein Drittel aller gemeinnützigen Organisationen in Deutschland engagieren sich in der Bildung. Rund 40.000 Kita- und Schulfördervereine. Neben Patenschaften organisieren unter ihrem Dach Eltern, Lehr- und Kitakräfte zusammen mit Kindern, Jugendlichen und anderen Engagierten wichtige Zusatzangebote, die die Bildungsträger*innen nicht ermöglichen wollen oder können.
Diese Angebote stärken insbesondere individuelles Lernen, demokratisches Handeln und zukunftsorientierte Schlüsselkompetenzen wie Teamfähigkeit und Kommunikation, kreatives Problemlösen und kritisches Denken. Dazu gehört auch digitales Lernen. Dass viele Schulen hier in Zeiten von digitalem Fernunterricht überhaupt gut aufgestellt sind, ist oft nur dem ehrenamtlichen Engagement vor Ort zu verdanken.
Mit dieser Arbeit setzten die Kita- und Schulfördervereine setzen sich erfolgreich für dringend notwendige Verbesserungen in unserem Bildungssystem ein und bereichern mit ihren Angeboten maßgeblich die Qualität in der Ganztagsbildung. Zudem federn sie Ungerechtigkeiten zwischen Kindern und den Gegebenheiten verschiedener Bildungsstandorte ab.
Basis für Bildungsengagement droht wegzubrechen
Kita- und Schulfördervereine sollten daher ebenfalls als systemrelevant erachtet werden. Doch wie schon vor der Corona-Krise fehlt es ihnen am schnellen, unbürokratischen Geld. Viele Kita- und Schulfördervereine sind zudem Arbeitgeber für die Essensversorgung oder die Nachmittagsbetreuung und müssen jetzt in der prekären Lage, ihre Mitarbeitenden in Kurzzeitarbeit schicken.
Nicht wenige Kita- und Schulfördervereine drohen in eine wirtschaftliche Schieflage zu geraten und der Zivilgesellschaft verloren zu gehen – auch für die Zeit nach der Corona-Krise. Denn der gemeinnützige Sektor ist von der Pandemie nicht weniger betroffen als die Wirtschaft. Im Gegenteil: Kita- und Schulfördervereine können kaum Rücklagen für Krisenzeiten aufbauen, ohne Gefahr zu laufen ihre Gemeinnützigkeit zu verlieren. Jetzt brechen ihnen viele Einnahmequellen zudem weg:
- Fundraising-Veranstaltungen an der Kita oder Schule finden nicht statt.
- Mitglieder können ihre Vereinsbeiträge aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr zahlen.
- Spenden und Fördermittel von Privatpersonen und Stiftungen fließen spärlicher.
- Projektförderungen werden eingefroren, weil Projekte zurzeit still liegen.
Schutzschirm für Kita- und Schulfördervereine nötig
Die spendenfinanzierte Stiftung Bildung fordert daher die Bundesregierung auf, auch für Kita- und Schulfördervereine einen Schutzschirm zu öffnen und Sofort-Hilfen zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus braucht es Unterstützung für den Wiederaufbau, für Stabilisierung und Vorsorge. Sinnvoll wäre hierfür seitens der Bundesländer eine dauerhafte finanzielle Förderung für die Landesverbände der Kita- und Schulfördervereine für ihr jeweiliges Bundesland, die diese dann vorausschauend unterstützen.
Gebraucht werden für den Schutzschirm im Einzelnen:
- Kurzfristige Finanzierungshilfen zum Ausgleich von Einnahmeausfällen
- Soforthilfen für Kita- und Schulfördervereine in ihrer Funktion als Arbeitgeber für Arbeitskräfte, die ergänzend in Kitas und Schulen beschäftigt werden
- Flexible Umwidmungen von Projektgeldern und Anpassungen etwa bei Laufzeiten und Personalkosten
- Unbürokratische Regelungen für neue Patenschaften, wie die Stiftung Bildung sie in Zusammenarbeit mit dem Bundesfamilienministerium initiiert. Diese sollten auch digital geschlossen werden können.
Höchst willkommen ist auch die Unterstützung durch Spenden von Privatpersonen, Stiftungen und anderen Geldgeber*innen:
- Bitte helfen Sie schnell. Vielen Kita- und Schulfördervereinen droht bald das Aus.
- Starten Sie niedrigschwellige Förderprogramme ohne langwierige Anträge und Berichte.
- Unterstützen Sie dauerhaft bei festen Kosten für Personal oder IT und lindern Sie so die strukturelle Unterfinanzierung von Kita- und Schulfördervereinen.
- Fördern Sie den Kompetenzaufbau und die Professionalisierung, z.B. durch die längerfristige Finanzierung eine*n Fundraising-Mitarbeiter*in.
Sie können Ihre Unterstützung direkt einem Kita- und Schulförderverein zukommen lassen. Oder Sie spenden zunächst an die Stiftung Bildung – einfach direkt online oder Stiftung Bildung, GLS Bank, IBAN: DE43 4306 0967 1143 9289 01.
Wir bilden die Ehrenamtlichen fort, sammeln als zentralen Teil unserer Arbeit bundesweit Spenden und leiten sie dorthin weiter, wo sie vor Ort am notwendigsten sind. Am besten ist es daher, Sie spenden ohne Zweckbindung, denn zweckfreie Spenden bewirken Effektivität und Nachhaltigkeit. Bitte vertrauen Sie auf unser Know-how und unsere Erfahrung, dass wir das Geld optimal und wirkungsvoll einsetzen.
Denken Sie an eine Großspende? Ihre Ansprechpartnerin:
Katja Hintze M.A. phil.
Vorstandsvorsitzende der Stiftung Bildung
Telefon: 030 809 627 01
E-Mail: katja.hintze@stiftungbildung.org