Die Stiftung Bildung fördert an Kieler Kulturschule kreative Projekte für mehr Chancengerechtigkeit
Am 13. August 2021 besuchte der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Daniel Günther die Kieler Gerhart-Hauptmann-Schule, um sich vor Ort ein Bild von dem Engagement der Stiftung Bildung zu machen. Die Grundschule nimmt an dem Bundesprogramm „Menschen stärken Menschen“ vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) teil. Die spendenfinanzierte Stiftung Bildung ermöglicht damit – und mit freien Spenden – Chancenpatenschaften von Kind zu Kind.
An der Grundschule am Kieler Ostufer im Stadtteil Ellerbek werden seit 2018 Patenschaften zwischen Kindern mit unterschiedlichen Teilhabechancen gestiftet. Die Fördergelder flossen unter anderem in sportliche und kreative Aktivitäten, in interkulturelle Kochprojekte, in MINT-Angebote und in den Betrieb einer Kinder-Werkstatt. Bei der Umsetzung spielt der Schulförderverein eine wichtige Rolle. Eingeladen waren daher die Vorsitzende Judith Bendixen sowie Vertreter*innen vom Landesverband der Kita- und Schulfördervereine (LVFV e.V.)
Als Ehrenschüler wurde der Ministerpräsident von Rektorin Sabine Camps eingeschult und im Anschluss durch die Schule geführt.
In der Schultüte: Bunststifte in den Hautfarben aller Schüler*innen
Rektorin Sabine Camps überreichte ihm eine Schultüte, in der sich eine bunte Mischung an „Hautfarben“-Buntstiften befand. Diese symbolisieren die vielfältigen Kulturen der Schülerinnen und Schüler an der Ellerbeker Grundschule.
Der Schulalltag ist so bunt und vielfältig wie das lebendige, harmonische Miteinander der verschiedenen Kulturen, durch die die Jungen und Mädchen geprägt sind. Die verschiedenen Kulturen werden mit Akzeptanz, Toleranz und Neugierde geteilt und gemeinsam gelebt. Rektorin Sabine Camps sieht in der kulturellen Arbeit eine Kraft, welche die Gesellschaft zum Positiven entwickeln kann.
Innovativer Kleidershop für Kinder – eine von vielen guten Ideen
Daniel Günther besucht auch den Kindershop: Gemeinsam mit Engagierten des Fördervereins, Lehrkräften und Schüler*innen wurde 2019 aus der ehemaligen Kleiderbörse für „bedürftige Kinder“ ein schöner, einladender Kinderladen ins Leben gerufen. Dort shoppen und verweilen gern viele Kinder unterschiedlicher Hintergründe. Neben der Entstehung eines Sozialraums, der das Gemeinschaftsgefühl der Kinder stärkt und sie mit hochwertiger und nachhaltiger Secondhandmode versorgt, lernen die den Kindershop betreibenden Kinder auch alle Schritte im Wirtschaftskreislauf eines Secondhandladens kennen.
Chancenpatenschaften ermöglichen kulturelle Projekte zu Toleranz und Kreativität
Ich. Du. Wir. – Miteinander auf Augenhöhe“ ist das Leitmotiv der Stiftung Bildung bei der Umsetzung des Patenschaftsprogramms. Mit den Chancenpatenschaften zwischen gleichaltrigen Kindern und Jugendlichen mit unterschiedlichen Teilhabechancen will die Stiftung Bildung Ängste und Vorurteile abbauen und gegenseitiges mit- und voneinander Lernen unterstützen. Damit sollen Respekt, Freude und Offenheit für gelebte Vielfalt gefördert werden.
An der Gerhart-Hauptmann-Schule wurden auch zahlreiche theaterpädagogische und fachübergreifend kreativ gestaltende Projekte umgesetzt. Die Kulturarbeit verfolgt das Ziel, die Schulgemeinschaft zu stärken und die Schule zum Stadtteil zu öffnen.
Eine Tandem-Freundschaft mit dem Ministerpräsidenten
Für einen Tag ist Ministerpräsident Daniel Günther Tandempartner einer Schülerin der Gerhart-Hauptmann-Schule.
Sawsan aus der 4b zeigt dem Ministerpräsidenten, wie sich ein Lego-Fahrzeug programmieren lässt. Die kostspielige Technik dafür konnte die Schule dank der Fördermittel der Stiftung Bildung anschaffen. Die Schüler*innen und die Klassenlehrerin sind von den Technik-Baukästen begeistert.
Wie bei den „echten“ Chancenpatenschaften auch, erhalten der Ministerpräsident und seine Tandempartner*innen nach Projektabschluss eine Urkunde der Stiftung Bildung, die ihr Engagement auszeichnet.
Und der Ministerpräsident? Der ist von den Chancenpatenschaften und dem Engagement der Stiftung Bildung begeistert!
„Bei dem Ziel, allen Schülerinnen und Schülern gleiche Bildungschancen zu ermöglichen, ist die ‚Stiftung Bildung‘ ein unglaublich starker Partner der Politik und der Schulen vor Ort. An der Gerhart-Hauptmann-Grundschule in Kiel-Ellerbek konnte ich mir heute ein Bild von der Zusammenarbeit machen, bei der die Förderung so genannter Chancenpatenschaften eine zentrale Rolle spielt. Kinder mit unterschiedlichen Teilhabechancen finden sich zu Tandems zusammen, sie gehen zusammen durch den Schulalltag, nehmen an Projekten teil, treffen sich auch in der Freizeit und lernen so gegenseitig mit- und voneinander. Darüber hinaus haben hier in Ellerbek die Schulleitung, die Lehrerinnen und Lehrer, der Förderverein mit Unterstützung der Stiftung weitere großartige Projekte auf die Beine gestellt – darunter einen großen Kindershop, in dem vor allem Kleidung für zwei Euro pro Stück gekauft werden kann, eine große Bücherei und eine Kinderwerkstatt. Ich würde mich sehr freuen, wenn diese Arbeit und diese Kooperation buchstäblich an weiteren Orten Schule macht.“
Daniel Günther
Schulfördervereine als wichtige Bildungspartner
Katja Hintze, Vorstandsvorsitzende der Stiftung Bildung, betonte im Gespräch mit dem Ministerpräsidenten, wie wichtig die Zusammenarbeit mit Bildungsengagierten aus Kita- und Schulfördervereinen sei, um Bildung und grundsätzlich unser Bildungssystem aktuell zu halten.
Michael Wichmann und Annika Henke vom schleswig-holsteinischen Landesverband der Kita- und Schulfördervereine (LVFV e.V.) betonten in ihrem Grußwort an den Ministerpräsidenten die gewachsene Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements von Eltern in den Fördervereinen.
„Fördervereine sind im Land nicht nur für Beschaffung von Musikinstrumenten oder Zuschüssen von Klassenfahrten verantwortlich. In den letzten 20 Jahren ist die ehrenamtliche Arbeit vieler Eltern, Lehrer und Engagierte gewachsen“, erklärt Michael Wichmann. „Durch die Erweiterung der Ganztagsbetreuung stehen sie plötzlich als Arbeitgeber von vielen Betreuerinnen in der Pflicht. Ebenso sind die Vorstände in den Kinderläden beim Gute-Kita-Gesetz gefragt.“
Michael Wichmann wünscht sich die Verankerung von Kita-und Schulfördervereinen als wichtige Bildungsakteure mit beratender Stimme in den Gremien des Landes Schleswig-Holstein. „Dies dient der besseren Verzahnung und beflügelt das Bildungsengagement und dessen Wirkung im Kindergarten und Schule“, so Wichmann.
Alle Fotos: © Holger Förster