20. Juni: Weltflüchtlingstag

Über Flucht und Bildung

Heute ist Weltflüchtlingstag. Was hat das mit Bildung zu tun? Zum Einstieg erst einmal einige Zahlen und Hintergrundinformationen: Jedes Jahr erscheint am 20. Juni der neue UNHCR-Report „Global Trends“ mit den neuesten Zahlen zum Thema Flucht, die bis zum Ende des Vorjahres erfasst wurden. Ende 2021 waren 89,3 Menschen Millionen Menschen auf der Flucht. Durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine ist die Zahl mittlerweile auf 100 Millionen gestiegen. Kinder machen 30 Prozent der Weltbevölkerung aus, aber 42 Prozent unter den gewaltsam vertriebenen Menschen. Kinder sind unverhältnismäßig stark von Vertreibung betroffen.

Wie hängen die Themen Flucht und Bildung zusammen?

Das Recht auf Bildung ist ein Menschenrecht und auch in der Kinderrechtskonvention der UN verankert. Die Genfer Flüchtlingskonvention schreibt den Zugang für Flüchtlinge zu öffentlicher Erziehung vor, insbesondere zum Unterricht in Volksschulen.

Die Kultusminister*innen der Länder haben Leitlinien für die Beschulung von Geflüchteten Kindern aus der Ukraine verabschiedet, die zunächst bis zu den Sommerferien gelten. Der Beschluss soll sicherstellen, dass die aktuell 100.000 zugewanderten Kinder aus der Ukraine zu ihrem Recht auf Bildung kommen.

Uns ist es wichtig zu betonen, dass alle Kinder mit Fluchterfahrung in Deutschland das Recht auf Bildung haben. Unsere Forderung nach „beste Bildung für alle Kinder und Jugendliche“ schließt deshalb auch Kinder mit Fluchterfahrung ein.

Chancenpatenschaften für Kinder und Jugendliche mit Fluchterfahrung

Unser Programm Chancenpatenschaften richtet sich an Kinder und Jugendliche mit unterschiedlichen Teilhabechancen. Diese können sich auch aus der eigenen Fluchterfahrung ergeben. Diesen Kindern erleichtern wir mit unserem Förderprogramm das Ankommen in Kita und Schule und leisten einen wichtigen Beitrag zur Integration.

Zudem sprechen wir mit der Politik darüber, wie Bildung zeitgemäß, chancengerecht und krisenfest wird. Eine unserer zentralen Forderungen lautet, die Bildungsausgaben deutlich zu steigern (für Personal, Ausstattung, Schulbau und -Sanierung, Digitalisierung …) und das Bildungsengagement zu stärken. Dies ist dringend notwendig, damit unser Bildungssystem für die großen Herausforderungen unserer Zeit gut aufgestellt ist.

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