Viele Kinder haben heute nicht die Möglichkeit, selbst zu erleben, wo Obst und Gemüse herkommen und wie die Pflanzen wachsen. Daher hat die Gerhart-Hauptmann-Schule für ihre Tandemkinder das Projekt „Unser Schulgarten“ gestartet, gefördert von der Stiftung Bildung im Programm Chancenpatenschaften. Dabei legen die Schüler*innen einen Garten an und beobachten, wie Obst, Gemüse, Kräuter und Blumen heranwachsen. Zudem ermöglicht der Schulgarten ihnen, den ganzen Sommer über frische und gesunde Lebensmittel wie Zuckererbsen, Johannisbeeren oder Tomaten zu naschen.
Im März startete das Chancenpatenschafts-Projekt. Bei unserem Besuch im Juni sind aus den kleinen Setzlingen schon richtig große Pflanzen geworden. Es ist toll zu sehen, wie begeistert und interessiert die Tandemkinder gemeinsam Erde ausheben, Blumen umpflanzen und bunte Steine zur Dekoration in die Beete legen.
Projektleiter Julien Jensen unterstützt die Kinder bei allen Schritten und ist mit Herzblut dabei. Er stellt uns die Ziele des Garten-Projektes vor und erzählt von der fleißigen Arbeit der Tandemkinder in den vergangenen Wochen.
Die Ziele des Projekts
- Kinder mit unterschiedlichen Teilhabechancen zusammenbringen
- soziale Kompetenzen stärken
- praktische und gartenbauliche Fähigkeiten fördern
- Wertschätzung gegenüber Lebensmitteln steigern
- frisches Obst und Gemüse schmackhaft machen
- für nachhaltiges Handeln im Alltag sensibilisieren
- Klimaschutz und ökologische Zusammenhänge praktisch erlebbar machen
Bei dem Projekt arbeiten alle zusammen. Jede*r kann helfen.
Julien Jensen erzählt uns, wie der Schulgarten entstanden ist: „Nach den Eisheiligen haben wir in unseren Hochbeeten die Samen ausgesät und die Setzlinge eingepflanzt. Unglaublich, aus so winzig kleinen Samen werden später große Pflanzen! Wir haben alle zusammengearbeitet. Jeder konnte etwas helfen. Jetzt können in unseren Hochbeeten verschiedene Kräuter wachsen. Wir haben Oregano, Kresse, Thymian und Basilikum ausgesät. Von unseren selbst gezogenen Tomaten haben wir einige Pflanzen ins Hochbeet eingepflanzt. Klein geschnittene Brennnessel sind ein natürlicher Dünger. Damit geht es unseren Tomatenpflanzen bestimmt sehr gut. Auch Samen von Zuckererbsen und Radieschen haben wir ausgesät. Setzlinge von Speisekürbis, Paprika und Gurke kommen noch dazu. Manchmal war es für die Kinder gar nicht so einfach, die kleinen Setzlinge gut und vorsichtig in die Erde einzusetzen. Zum Schluss haben wir natürlich alles gut gegossen und noch mit einem Vlies abgedeckt, damit unsere Pflanzen gut wachsen können.“
Inzwischen wachsen aus den Samen bereits erste kleine Pflänzchen. Die Keimblätter sind bereits zu sehen. Auch die Setzlinge haben neue Blätter bekommen.
Unsere „Blumendienste“ kümmern sich darum, dass unsere Hochbeete gut mit Wasser versorgt sind. Wenn es regnet, haben wir einen tollen Gießservice!
Julien Jensen
Die Kinder lernen mit dem Projekt, dass auch wir als Verbraucher*innen über unser Konsumverhalten an vielen Stellen dazu beitragen können, das Klima zu schützen. Eine wichtige Rolle spielt dabei unser tägliches Essen: In Deutschland ist die Ernährung für etwa 15 Prozent aller klimaschädlichen Treibhausgasemissionen verantwortlich (gleichauf mit den Emissionen für Heizung). Mit vielen kleinen Schritten – vom Einkauf über die Zubereitung und Lagerung bis hin zur Verwertung der Lebensmittel – können wir gemeinsam viel für den Klimaschutz tun.
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) im Kleinen erleben
Der neue Schulgarten steht symbolisch für die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit: Ökologie, Ökonomie und Soziales und eröffnet den Tandemkindern mit dem Hochbeet auf dem Schulgelände eine attraktive Lernmöglichkeit für vorausschauendes Denken, interdisziplinäres Wissen, autonomes Handeln und Partizipation. Die Kinder konnten zudem durch das Projekt Selbstwirksamkeit dirket erleben.
Machen auch Sie mit bei den Chancenpatenschaften!
Wir fördern mit Chancenpatenschaften Projekte, im Rahmen derer Patenschaften zwischen Kindern und Jugendlichen mit unterschiedlichen Teilhabechancen, aber ungefähr gleichen Alters entstehen. Dabei sind die unterschiedlichsten Projektformate denkbar: Wir möchten Projekte Realität werden lassen, die genau dort ansetzen, wo die Bedarfe der Kinder und Jugendlichen vor Ort liegen.
Die Chancenpatenschaften werden gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) im Rahmen des Bundesprogramms „Menschen stärken Menschen“.
Sie haben auch eine Projektidee? Gern beraten und unterstützen wir Sie bei der Antragstellung.
Stiftung Bildung • Regionalteam Schleswig-Holstein
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