„Bei uns stehen die Schülerinnen und Schüler an erster Stelle. Als Bildungseinrichtung im privaten Sektor möchten wir auch ein Vorbild für andere Schulen sein.“
Die Schule in Essing verfolgt das Ziel, im Geiste von Maria Montessori altersgerechte Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten, gesellschaftlich wirksam zu werden und vorbildhaft im eigenen Umfeld zu wirken. Seit Oktober 2022 bietet die Schule für Schülerinnen und Schüler der 7. und 8. Klasse ein ganzheitliches und nachhaltiges Programm an, das gezielt auf die Veränderungen und Bedürfnisse von Jugendlichen in dieser Altersgruppe eingeht. Ein spezielles Augenmerk wird daraufgelegt, die Berufsorientierung zu fördern und die individuellen Stärken der Schülerinnen und Schüler durch die Schüler*innenfirma Jugendschule Essing weiterzuentwickeln.
Die Schüler*innenfirmenarbeit nimmt an der Schule einen zentralen Platz ein. Abseits des herkömmlichen Unterrichts in den Klassenzimmern sind die Jugendlichen hier in den Jahrgangsstufen sieben und acht aktiv in der Schüler *innenfirma Jugendschule Essing involviert. Die Schüler und Schülerinnen nehmen aktiv an der Schüler*innenfirma (Schüfi) teil, indem sie eigenständig gewählte Projekte in der Holzwerkstatt oder der Küche unter Anleitung von Expert*innen und Lehrer*innen planen und umsetzen.
Ziel dieses Ansatzes ist es, authentischen Herausforderungen zu begegnen und Aufgaben in einem realitätsnahen Rahmen zu bewältigen, ähnlich den Abläufen in einer tatsächlichen Firma. Durch diese praxisorientierte Herangehensweise erhalten die Jugendlichen nicht nur die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten in der Gemeinschaft zu erproben, sondern sie werden auch aktiv in ihrer persönlichen und sozialen Entwicklung gefördert. Auf diese Weise haben die Schüler*innen die Möglichkeit, sich in der Gemeinschaft zu erproben, Verbindlichkeiten einzugehen und soziale Verantwortung zu übernehmen.
Foto: Lisa Scheddin, [Von der Schüler*innenfirma hergestellte Produkte für den Weihnachtsverkauf].
„Die Jugendlichen unserer jahrgangsgemischten 7./ 8. Klasse widmen sich jeden Donnerstag begleitet von einem Schreinermeister, einer Küchenfachkraft und ihren Klassenlehrern ihren verschiedenen Projekten.“
Die Schüfi ist in verschiedene Fachbereiche gegliedert, darunter den Pausenverkauf, die Holzwerkstatt sowie das Podcasting bzw. das Multimediastudio.
1. Der Pausenverkauf
Im Pausenverkauf übernehmen die Schülerinnen und Schüler aktiv die Organisation unter der Leitung einer erfahrenen Diätassistentin. Diese Tätigkeit stärkt nicht nur ihre organisatorischen Fähigkeiten, sondern fördert auch ein Bewusstsein für gesunde Ernährung. Hierbei lernen die Jugendlichen praxisnah, wie eine ausgewogene Auswahl an Snacks und Speisen angeboten werden kann, und tragen somit zur Förderung ihrer ernährungsbewussten Kompetenzen bei.
Die Schüfi legt bei der Zubereitung ihrer Speisen einen besonderen Fokus auf Nachhaltigkeit und bewusste Zubereitung. Alle Gerichte werden im Mehrwegsystem angeboten und zu fairen Preisen innerhalb der Schulgemeinschaft verkauft, denn jede Schüler*in soll die Möglichkeit erhalten, gesunde und leckere Mahlzeiten zu erwerben.
Foto: Lisa Scheddin, [Selbst hergestellte Speisen und Preisliste der Schüfi für den Pausenverkauf].
2. Holzwerkstatt
Die Schule hat in Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Schreinermeister eine Partnerschaft geschlossen, um Jugendliche mit dem erforderlichen handwerklichen Know-how zu unterstützen. Der Schreinermeister steht den Schüler*innen in der Holzwerkstatt zur Seite und unterstützt sie bei der Umsetzung verschiedener Projekte.
Beispielsweise wurden so eigens angefertigte Schulschließfächer für die Schulgemeinschaft hergestellt. Aber auch kreative und individuell Produkte werden von den Jugendlichen gestaltet und produziert, die an die Schulfamilie verkauft werden. Die gezielte Anwendung einer Oberfräse ermöglicht den Jugendlichen, ihre Produkte sicher, eigenständig und einzigartig zu gestalten– ein entscheidender Faktor für das erfolgreiche Marketing unserer Schüfi.
Foto: Lisa Scheddin, [Jugendlicher arbeitet selbstständig mit der Oberfräse].
3. Podcasting und Multimedia
Der Bereich Podcasting bzw. Multimediastudio bietet den Jugendlichen der Jugendschule Essing die Möglichkeit, ihre kreativen und technischen Fähigkeiten zu entfalten. Unter Anleitung von Expert*innen in diesem Bereich, entwickeln sie nicht nur Inhalte für Podcasts, sondern erlernen auch die professionelle Nutzung von Multimedia-Tools.
Foto: Lisa Scheddin, [Schuleigenes Multimediastudio].
4. Soziale Dienste und Seniorenbetreuung
Die Jugendlichen beteiligen sich aktiv an sozialen Diensten, insbesondere in der Senior*innenbetreuung. Unter der fachkundigen Anleitung erfahrener Betreuungspersonen arbeiten sie eng mit Senior*innen aus der Region zusammen und entwickeln dabei unterschiedliche Aktivitäten.
„Wir wollen uns stärker professionalisieren, aus der Schule in verschiedenster Weise gesellschaftlich hinauswirken und den Jugendlichen zukunftsorientierte Ausbildung ermöglichen.“
Die Mitarbeit in der Jugendschule Essing führt zur Produktion von Produkten, mit deren Verkauf die Schüler*innen ihr eigenes Geld erwirtschaften. Dieses Geld wird gemeinschaftlich verwaltet und für neue Projekte, gemeinsame Aktionen, Ausflüge und Klassenfahrten verwendet. Dadurch schaffen sich die Schüler*innen eine gewisse Unabhängigkeit und lernen den verantwortungsbewussten Umgang mit Ressourcen.
Das youstartN-Fördergeld der Stiftung wurde von der Schüfi gezielt in die Professionalisierung und nachhaltige Gestaltung ihrer einzelnen Fachbereiche investiert. Dies umfasste nicht nur die Anschaffung neuer Werkzeuge und Küchengeräte, sondern auch von Aufnahmegeräten. Zukünftig plant die Schüfi einen weiteren Fachbereich aufzubauen, der sich auf die Entwicklung einer landwirtschaftlichen Abteilung konzentriert.
Foto: Lisa Scheddin, [Einblicke in die Holzwerkstatt].
Infobox
Firmenname
Jugendschule Essing
Schulform
Staatlich genehmigte Grund- und Mittelschule
Bundesland
Bayern
Kurzbeschreibung
Kreative Holzprojekte, nachhaltiger Pausenverkauf und soziales Engagement für die ganzheitliche Entwicklung von Jugendlichen.
Beachtete Nachhaltigkeitsziele:
BNE-Aktivität:
- Finanzielle Bildung
- Medienkompetenz
- Konsumverhalten
- Vorbildfunktion
- Gesundheitsförderung
- Partizipation
- Handwerkliche Kompetenz
- Wirtschaftliches Handeln
- Teamfähigkeit und Umgang mit anderen
- Kommunikationsfähigkeit
- Eigenverantwortung
- Selbstwirksamkeit
- Ressourcenschonung
- Kooperationen eingehen
„Die Jugendlichen unserer jahrgangsgemischten 7./8. Klasse widmen sich jeden Donnerstag begleitet von einem Schreinermeister, einer Küchenfachkraft und ihren Klassenlehrern ihren verschiedenen Projekten.“
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