Wir erklimmen den Regenbogen

Mitgefühl und Toleranz als gesellschaftliche Werte stärken

Kurzbeschreibung

Laut, bunt und schrill: So eröffnete unser Special Guest, Drag Queen Mataina das Projekt der Goethe-Oberschule Kremmen.

Ziel: Verschiedene Einblicke in gesellschaftliche Vielfalt zu ermöglichen.  

„Vielfältig l(i)eben“ bedeutete für uns dabei in alle Bereiche der Gesellschaft hineinzuschnuppern und die Probleme und Besonderheiten für alle ersichtlich zu machen. Es gelang uns, die Rolle der Liebe als höchstmögliche Wertschätzung von Lebewesen und Dingen aufgrund ihrer Andersheit bzw. ihrer Individualität im Zusammenleben herauszustellen. Liebe sollte nicht nur für menschliche Sexualität stehen, sondern für den humanistischen und respektvollen Umgang des Menschen mit seiner gesamten Umwelt.   

Zum Erreichen dieser Ziele bestand das Lernangebot aus 17 verschiedenen Workshops, die frei gewählt werden konnten. Themen: Sexuelle Toleranz im Wandel der Zeit, Sexismus, Genderfragen und Geschlechterrollen sowie Selbstwert und Bodyimage sowie Migration, Interreligiösität, Multikulturalität, Extremismus, Diskriminierung, Tierschutz und Mobilität. 

Besonders lebensnah und praktisch relevant zeigte sich der Workshop „Leben mit Einschränkungen in Kremmen“. Hierbei erkundeten wir die Stadt aus einem völlig neuen Blickwinkel. In Kooperation mit dem Sanitätshaus „Memotec“ und einer Mitarbeiterin aus dem Bereich Eingliederungshilfe des Landkreises Oberhavel wurden uns Rollstühle, Krücken, Rollatoren und Blindenstöcke zur Verfügung gestellt, um die Stadt Kremmen auf ihre Barrierefreiheit zu testen. Das Ergebnis: Unbefriedigend! Hohe Bordsteine, Koppsteinpflaster, keine Ampeln, unbeleuchtete oder fehlende Übergänge an Knotenpunkten. Auch der Bürgermeister zeigte sich an dem Ergebnis interessiert und versprach das Anliegen zukünftig bei der Stadtversammlung vorzutragen. 

Bei einem Workshop  zum Thema „Gerichte aus aller Welt“ durften sich die Jugendlichen in der Schulküche an exotischen Gerichten und dem Umgang mit neuen Gewürzen ausprobieren und die Ergebnisse konnten von allen Interessierten probiert werden.   

Das besondere Highlight war der Workshop von Drag Queen Mataina  ¾ alias Martin Awisus. Mit ihrer unverwechselbaren Präsenz und einem bunten Travestie-Auftritt fesselte sie schon zu Beginn alle. Für einige Anwesende war dieser Auftritt merklich befremdlich, doch wie erhofft ergab dies die Grundlage für angeregte und interessante Gespräche und folglich den Abbau von Berührungsängsten. Im Workshop wurden verschiedene Einblicke in das private und öffentliche Leben dieser schillernden Persönlichkeit gewährt.  

Letztendlich hinterließen alle Workshops langanhaltende Eindrücke. 

Alles in allem war das Projekt ein großer Erfolg und wurde sehr positiv bewertet. Viele Jugendliche berichteten über neue Einblicke und Perspektiven. Diese wirken hoffentlich inspirierend und zeigen zukünftig Außenwirkung.   

 

Infobox

Förderfonds:

Vielfältig l(i)eben

Schulform:

Oberschule

Förderung durch:

Förderverein der Goethe Grund- und Oberschule

Bundesland:

Brandenburg

Methoden:

Lernen durch Workshops

Vernetzung:

Drag Queen Mataina

Sanitätshaus Memotec

Landkreis Oberhavel: Eingliederungshilfe

“Der Erfolg veranlasst die dauerhafte Aufnahme des Projekts in das Schulkonzept. Somit wird nun in jedem Schuljahr der Regenbogen neu erklommen”

-Projektleitende Lehrerin

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