Schülerfirma des Johannes-Landenberger-Zentrums - nominiert für den Förderpreis 2017

Mit einer Schülerfirma zu mehr Selbständigkeit

Die Gründung der Schülerfirma des Johannes-Landenberger-Förderzentrums in Weimar (Thüringen) und des Schulfördervereins Für Euch e.V. war eine Reaktion auf die Veränderungen im Zuge der großen Inklusionsdebatte.

Die Ursachen von Förderbedarfen verschieben sich. Immer mehr Kinder und Jugendliche weisen komplexe Störungsbilder infolge von Milieuschädigung und Traumatisierung auf. Eine wesentliche Ursache dafür ist Armut und der somit versperrte Zugang zu besseren Bildungschancen und angemessen bezahlter Arbeit.
Um diesem generationenübergreifenden Verharren in Arbeits- und Perspektivlosigkeit etwas entgegenzusetzen, hat der Förderverein begonnen, eine Schülerfirma für Menschen mit sogenannter geistiger Behinderung zu gründen. Inzwischen sind über 20 Schülerinnen und Schüler des Förderzentrums einmal in der Woche mit verschiedenen Arbeiten beschäftigt. Alle arbeiten mit gültigen Ehrenamtsverträgen, dadurch können sie erstmalig die Grenze der Sozialhilfe hinter sich lassen und durch Arbeit Mehrwerte schaffen.

Die Aufträge werden aus der freien Wirtschaft und aus Projekten der Soziokultur generiert, wobei jede und jeder einbringen darf, was sie oder er kann. Die besonderen Fähigkeiten jedes Einzelnen bereichern das Spektrum der Produkte. So konnten Auftragsbilder in der Technik des Graffitis, Aufsteller aus Holz für die Weimarer Bürgerstiftung oder Upcycling-Möbel aus Paletten für das Kulturfestival Yiddish Summer hergestellt werden. Selbstbewusst bewegen sich die Schülerinnen und Schüler in den verschiedensten Techniken und bauen dabei spielerisch Barrieren in Richtung Arbeitsmarkt ab.

Ziel ist es, die Jugendlichen mit einer arbeitsähnlichen Situation vertraut zu machen, um sie auf eine möglichst selbstbestimmte Zukunft vorzubereiten. Hierzu ist es dem pädagogischen Team wichtig, dass sie sich auch außerhalb des geschützten Rahmens Schule erproben können.

Durch das in sie gesetzte Vertrauen erwerben die Schülerinnen und Schüler neue Kompetenzen und Fähigkeiten, die sie in der Schule und in ihrer Lebenspraxis voranbringen. Viele von ihnen lernen zum ersten Mal, sich Freiräume zu erarbeiten, die ihnen eine Existenz jenseits prekärer wirtschaftlicher Verhältnisse bietet.

Mehr Informationen zum Johannes-Landenberger-Förderzentrum finden Sie hier: www.johannes-landenberger-schule.de

Dieses Projekt ist nominiert für den Förderpreis „Verein(t) für gute Schule“ 2017.

Wir sind eine Spendenorganisation für Bildung. Der Förderpreis „Verein(t) für gute Schule“ wird erst durch Ihre Spende möglich. In diesem Jahr feiern wir unser 5-jähriges Jubiläum. Schenken Sie uns eine Spende unter www.stiftungbildung.org/spenden


Bildrechte: Schülerfirma des Johannes-Landenberger-Förderzentrums

Nominierte Projekte für den Förderpreis 2017

  • Schule für eine bessere Gesellschaft - Norbertusgymnasium - Nominiert für den Förderpreis 2017 Schule für eine bessere Gesellschaft

    Zum Selbstverständnis des Norbertusgymnasiums in Magdeburg (Sachsen-Anhalt) gehört das soziale Lernen. Mit dem Projekt Soziales Lernen – Ausbildung zum Sportassistenten und Jugendgruppenleiter weitete die Schule die sozialen Lerninhalte auf die sportliche und soziale Betreuung von Kindern und Jugendlichen aus. Im Rahmen des sozialen Lernens machen alle Jugendlichen in der Klassenstufe

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  • Umweltbewusstsein an der Förderschule in Wevensleben - Nominiert für den Förderpreis 2017 Selbst- und Umweltbewusstsein in einem Projekt

    In der Förderschule für Geistigbehinderte Miteinander in Wefensleben (Sachsen-Anhalt) begeistert die Schülerfirma to – na – flor Alles aus einer Hand die Kinder für das Töpfern, Basteln und Werken. , Die Jugendlichen erhalten seit 2006 die Gelegenheit ihre eigenen handwerklichen Fähigkeiten zu verbessern und die entstandenen Produkte dann zu verkaufen.

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  • Mitglieder des Musik und Tanz Projekts - Getrud-Luckner-Schule - Nominiert für den Förderpreis 2017 Mit Musik und Tanz gemeinsam in die Zukunft

    Kunst als Weg in ein selbstbewusstes und selbstbestimmtes Leben ist das Ziel des Projekts Leben? – keine Ahnung der Gertrud-Luckner-Gewerbeschule. Zusammen mit dem 2009 gegründeten Förderverein Förderkreis Gertrud-Luckner hat die Schule aus Baden-Württemberg Jugendliche aus zwei unterschiedlichen Schularten zusammen gebracht, damit diese durch Musik und Tanz Fähigkeiten für ihren Übergang

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  • Wohlfühlort Schule - KGS Kirchberg - Förderpreis "Verein(t) für gute Schule" 2017 Schule als Wohlfühlort

    „Die Schüler*innen nehmen die Schule als ein Stück Heimat wahr, wo sie sich wohlfühlen und gerne hingehen. Sie ist nicht nur mit Begriffen wie Lernen, Leistungsdruck und Noten konnotiert, sondern auch wie Freundschaft, gemeinsam spielen, miteinander kommunizieren“. Diese Ziele verfolgt das Projekt Schule als Lebens(werter) Raum der KGS Kirchberg in

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  • Handel ohne Geld - Evangelische Schule Neuruppin - Förderpreis 2017 Handel ohne Geld – Mittelalter oder Zukunft?

    Für die sechs Jugendlichen des Projekts unverblühmt – Nimm und Gib-Laden der Evangelischen Schule Neuruppin in Brandenburg wäre die Antwort: Zukunft! Die Gruppe entwickelte das Projekt eigenverantwortlich und führte es über zwei Schuljahre, von September 2015 bis März 2017, durch. Unter dem Motto „Eine Welt, in der Geld keine Rolle

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