Was soll im Schulfernsehen zu sehen sein? Der Kinderrat einer Grundschule greift dafür die Themen aus der Schulgemeinschaft auf.
Einmal wöchentlich tagt der von Lehrkräften betreute Kinderrat. „Abgeordnete“ sind die von den Klassen gewählten Präsident*innen der Klassen 1-4. Gerne werden zu den Sitzungen auch mal Gäste von außen eingeladen, z.B. Expert*innen zu einem bestimmten Thema. Jedes Mitglied der Schulgemeinschaft kann Anliegen in die Sitzungen bringen, vom einzelnen Kind über die Lehrkräfte bis zum Hausmeister.
So werden Themen für das Schulfernsehen gesammelt und aufbereitet. Schulfernsehen, das bedeutet Austausch und Planung für die ganze Schule. Aus dem „Fernsehstudio“ wird wöchentlich live in alle Klassenzimmer gesendet. Im Eingangsbereich der Schule hängt ein Bildschirm, auf dem sich auch Gäste und Eltern die Sendung anschauen können. Alle Lehrkräfte und Kinder nehmen am Schulfernsehen teil, entweder als Zuschauer und als Akteur*innen. Hier werden Regelungen vereinbart, die die ganze Schule betreffen. Da gibt es viel zu thematisieren: Dürfen wir in der Pause Schnellbälle werfen? Wie soll die neue Schulzeitung heißen? Wollen wir Hausschuhe tragen?
Was so alles Tolles an Arbeiten in den Klassen oder Ateliers entstanden ist, kann im Schulfernsehen vorgestellt werden. Das können zum Beispiel Gedichtvorträge, Sketche oder Trickfilme sein. Die ganze Schule betreffende Veranstaltungen werden hier vorbesprochen und die Vorbereitungen koordiniert. Aktuell ist dies z.B. die Materialbeschaffung und Terminplanung für ein schulübergreifendes Zirkusprojekt. Die Leitung der Schulfernsehsendung übernehmen meist die Präsident*innen der vierten Klasse.
Mit dem Kinderrat und dem Schulfernsehen erleben die Kinder alltagsnah, was demokratische Entscheidungen sind. Sie lernen, dass in einer Gemeinschaft Regeln notwendig sind. Manchmal gibt es Gründe, die gegen eine Idee sprechen, aber es gibt auch Lösungen, wenn sich die Kinder für ihre Interessen einsetzen. Die Grenzen der Demokratie und die Wege, die demokratische Entscheidungen nehmen müssen, gehören mit in den Lernprozess.
Die lange Liste der Erfolge im Schul- und im öffentlichen Raum bestätigt den Kindern, dass es sich lohnt, sich für etwas einzusetzen. So wird ein gutes Fundament gelegt, um mündige, erwachsene Bürger*innen zu werden, die sich selbst, die Gemeinschaft und auch Minderheiten im Blick haben und sich im demokratischen Sinne engagieren.
Infobox
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"Mir gefällt, dass man so Sachen besprechen kann, die die Kinder betreffen." (Mitglied des Kinderrats)
Der Förderpreis „Verein(t) für gute Kita und Schule“ zeichnet deutschlandweit erfolgreiche Projekte von Kita- und Schulfördervereinen aus. Ziel ist es, in Kitas und Schulen wirksame Projekte zu entdecken, zu fördern und zu verbreiten. „Spicken und Nachahmen sind ausdrücklich erwünscht!“, so der Wunsch der spendenfinanzierten Stiftung Bildung. Sie arbeitet dabei bundesweit eng mit den Verbänden der Kita- und Schulfördervereine zusammen.
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