Moderne Schulbüchereien sind ein Ort zum Träumen und Medienzentrum zugleich. Doch Deutschland ist hier „Notstandsgebiet“. Die Lücken werden oft ehrenamtlich gefüllt und so Räume mit Büchern zu Schatzkammern gemacht. Die spendenfinanzierte Stiftung Bildung unterstützt dabei bundesweit.
Was wäre Harry Potter ohne die Bibliothek von Hogwarts? Als besonderer Ort des Wissens sind Schulbibliotheken aus Kinderbüchern wie diesem kaum wegzudenken. Das gilt in vielen Ländern auch im echten Leben. Deutschland hinkt hier hinterher. Als „Notstandsgebiet“ bezeichnet der Deutsche Bibliotheksverband die Situation: Nur etwa 15 Prozent der Schulen hätten eine „fachlichen Standards entsprechende Bibliothek“.
Dabei ist der selbstständige Umgang mit Medien und Informationen heute wichtiger denn je. Doch selten handeln die Schulträger vor Ort entsprechend. Oft sind die Schulbibliotheken privater Initiative überlassen. Lehrkräfte, Eltern, Kinder, Jugendliche und andere Engagierte heben so Büchereien selbst aus der Taufe oder sorgen für ihre Modernisierung.
„Leer stehende Räume und Rumpelkammern werden da zu ganz neuem Leben erweckt“, sagt Katja Hintze, Vorstandsvorsitzende der Stiftung Bildung. Der Anfang sei oft bescheiden. Man sucht Menschen, die Bücher spenden. Jemand anderes hat ein Sofa und Regale übrig. Häufig spiele dabei der Schulförderverein eine wichtige Rolle. „Er bietet ein Dach für das Engagement und organisiert Geld, vor allem wenn es um den weiteren Ausbau geht“, so Hintze.
Von Büchern und Spielen kann das Angebot einer Schulbibliothek heute über Filme und Hörbücher bis hin zu Computerarbeitsplätzen reichen – zum Beispiel für interaktive Selbstlernprogramme oder das Internet zur Recherche. In der Bibliothek können Kinder und Jugendliche so nicht nur selbstständig lernen. Mit der digitalen Unterstützung lernen sie Studien zufolge auch besser und motivierter – vor allem in Naturwissenschaften.
Eine moderne Schulbibliothek wird damit ein Ort zum Träumen, Medienzentrum und vielfältige Lernumgebung zugleich, gerade in Ganztagsschulen. Betreut wird sie oft ebenfalls ehrenamtlich – nicht zuletzt von engagierten Kindern und Jugendlichen. Je nach Alter räumen sie auf und betreuen sogar die Ausleihe. Was dazu wohl Irma Price, die Bibliothekarin von Hogwarts, sagen würde?
Mehr zum Thema Schulbibliotheken ist hier zu finden: www.stiftungbildung.org/buecher-spenden. Finanziell unterstützen kann man zukunftsorientierte Lernangebote für Kinder und Jugendliche sowie die Arbeit der Stiftung Bildung über www.stiftungbildung.org/spenden.