Ein alter Garten wird wiederbelebt
Es waren die Kinder einer Berliner Gemeinschaftsschule, die die Idee hatten, den brach liegenden Garten in ihrem Schulhof wieder einer Nutzung zuzuführen. Sie wollten einen Schulgarten, der schmeckt, fröhlich und neugierig und glücklich macht, in dem man sich schmutzig machen darf und etwas ernten kann. Die Schulleitung hat diese Vision aufgegriffen und das Gartenprojekt mit Hilfe des Fördervereins gestartet. Ziel ist es, die Natur als selbstbestimmten Lern-und Lebensraum in den Schulalltag einzubinden. Dabei sollen die Kinder lernen, mit natürlichen Ressourcen zu wirtschaften. Darüber hinaus wird so das jahrgangsübergreifende Lernen über die üblichen Jahrgänge 1-3 und 4-6 ausgeweitet.
Lernen im Garten und darüber hinaus
Die Schüler haben sich den Gartenbereich eigenständig erobert und verschiedene Möglichkeiten in Betracht gezogen, wie man einen Garten zum Erleben und Anfassen daraus machen kann. Etwa 30 Kinder der Jahrgänge 1-6 haben die Erstinitiative ergriffen. Sie haben die Planung maßgeblich in die eigene Hand genommen, zuerst gemeinsam ein riesiges Loch gebuddelt und dann ihre gestalterischen Ideen umgesetzt. Gleichzeitig haben sie an die notwendige finanzielle Unterstützung des Vorhabens gedacht und eine erste Spendenaktion durchgeführt. Auch das benachbarte Seniorenheim und Paten aus der Anwohnerschaft werden in die Gartennutzung einbezogen, damit der Garten auch am Wochenende belebt wird.
Mit diesem Projekt soll eine Schlüsselbewegung für die ganze Schule initiiert werden, um Ideen der Schüler in die Tat umzusetzen, wie beispielsweise ein Gemüse-Marktstand auf dem Schulhof, Blumen im Klassenzimmer, eine mobile Gartenküche oder ein Bio-Chemie-Kurs für Wasser-und Kompostaufbereitung. Für die Jüngeren sind entsprechende Wahlpflichtkurse geplant, für die älteren Schüler Profiltage, welche fest im Schulalltag verankert werden sollen. Die Kinder lernen auf diese Weise, die Kreisläufe der Natur zu beobachten und zu erkennen und mit natürlichen Ressourcen umzugehen.
Die Schule und ihr Umfeld
Die 1. Gemeinschaftsschule Schöneberg im gleichnamigen Berliner Stadtbezirk verfügt über einen Grundschulteil mit den Klassen 1-6 sowie einen Sekundärbereich mit den Klassen 7-10. Sie entstand durch die Fusion zweier Grundschulen. Kinder mit unterschiedlichen Begabungen profitieren insofern von ihrer Heterogenität sowie von den unterschiedlichen kulturellen Hintergründen und werden somit auch in ihrer individuellen Entwicklung gefördert. Die Kinder-und Jugendbeteiligung ist ein beständiges Element des Schulalltags – ganz gleich ob in den Arbeitsgemeinschaften, den Klassenräten oder in speziellen Projekten wie diesem, in dem sich die Kinder aktiv und ungefragt ihre Räume erobern. Die Wiederbelebung des Schulgartens stand zwar auf der Agenda der Schule, jedoch existierte noch kein genauer Plan dafür. Die Schüler haben es möglich gemacht, dass dieses Projekt mit Unterstützung der pädagogischen Fachkräfte und Eltern in die Tat umgesetzt wurde.
Ein engagierter Schulförderverein
Der Förderverein „Freunde der Peter-Paul-Rubens-Schule“ ist 1985 gegründet worden. Er dient dem Zweck, die Schule und deren pädagogische Arbeit zu fördern. Dazu gehört beispielsweise die Ausstattung mit Anschauungs-und Lehrmaterial, die Unterstützung von Schulveranstaltungen, Arbeitsgemeinschaften und Projekten. So hat der Förderverein die Kooperation mit der Gemüseackerdemie e.V. finanziert. Weitere Kooperationen mit der FU Berlin und dem Verein „Grün macht Schule“ sind im Aufbau. Besonders hervorzuheben ist sein Einsatz für die Teilhabe und Integration aller Kinder in den Schulalltag.
Lesen Sie hier die ausführliche Projektbeschreibung der Schule:
Hintergrund: Der Hof unserer Schule ist vor einigen Jahren sehr hübsch angelegt und entwickelt worden. Aufgrund mangelhafter Bauausführung wurden Spielgeräte und Spielnischen jedoch wieder abgebaut. Der Gartenbereich – auch sehr schön angelegt – verwilderte zunehmend, weil für die Pflege keine Ressourcen eingeplant wurden.
Zunehmend haben sich die Kinder auf ihre Art und Weise den Garten angeeignet.
Das Projekt: Das Bedürfnis der Kinder aufgreifend, den Garten in Besitz zu nehmen und zu gestalten, haben viele kleine und einige große Engagierte den Garten genau in Augenschein genommen und angefangen zu phantasieren. Was ist da? Wer lebt da?
Wie könnte es sein? Entstanden ist nicht nur ein Riesen-Loch, das zu buddeln über mehrere Tage vielen Kindern richtig viel Spaß bereitet hat, sondern auch viele Ideen wie das Thema Garten zur einem längerfristigen Projekt werden könnte. Spontan haben die Kinder Spenden gesammelt für eine erste Startfinanzierung. Immerhin 51 € sind zusammen gekommen.
Das Ziel ist es, mit diesem Projekt eine Schlüsselbewegung für die ganze Schule zu initiieren. Von Blumen im Klassenzimmer, selbst gemachter Marmelade aus Fallobst und Schülerfirmen mit Gemüse-Marktstand auf dem Campus, dem Bio-Chemie Kurs für Wasser- und Kornpostaufbereitung bis hin zu einer mobilen Gartenküche mit Kürbis-Suppe können sich die Schülerinnen und Schüler Vieles vorstellen. Wir wollen unsere Wahlpflichtkurse für die Jüngeren und Profiltage für die Älteren entsprechend ausrichten und fest im Schulalltag verankern und ineinander wirken lassen.
Die pädagogischen Ziele:
- Natur als selbstbestimmter Lern- und Lebensraum
- Lernen an einem echten Ort und Selbstwirksamkeit erfahren
- Wirtschaften mit natürlichen Ressourcen
- Schulentwicklung durch vielfältige Verknüpfung (Pflanzen und Schulkultur, übergreifendes Lernen 1.-10. Klasse am Bsp. Garten, Kooperationen u.v.m.)
- Kreisläufe der Natur erkennen und beobachten
Initiiert sind Kooperationen mit dem Gemüseackerdemie e.V., der FU Berlin und Grün macht Schule. In engster Kooperation sind Schule, Träger des Ganztages und der Förderverein dabei, das Projekt schrittweise auszuweiten und im Schulalltag vormittags wie nachmittags zu verwurzeln.
Weitere Partnerschaften für die Zukunft sind die Gartenarbeitsschule im Bezirk, der Seniorenklub „Nachbar“ nebenan und Patinnen und Paten aus der Anwohnerschaft, um eine Belebung des Gartens auch am Wochenende zu sichern.
Derzeit finanzieren Ganztagesbetreuung und Förderverein das Projekt gemeinschaftlich. Des weiteren wird die Schule im nächsten Schuljahr zur Finanzierung beitragen. Um das Projekt der Schülerinnen und Schüler aber langfristig zu sichern, bedarf es der finanziellen Unterstützung durch externe Ressourcen.
Kinder- und Jugendbeteiligung ist beständiges Element des Schulalltags. In den AGs, den Klassenräten oder diesem konkreten Projekt erobern sich die Kinder aktiv und ungefragt ihre Räume. Die Wiederbelebung des Schulgartens stand schon länger auf der Agenda der Schule. Es gab aber noch keine konkrete Planung und Aktionen für die nächste Zeit. Die Schülerinnen und Schüler – mit der Unterstützung der pädagogischen Fachkräfte und der Eltern – haben das Projekt auf die Agenda gesetzt und gleich mit der Umsetzung begonnen.
Seit dem Schuljahr 2011/12 sind wir die erste Grundstufe einer Gemeinschaftsschule im Bezirk Tempelhof-Schöneberg. Zur Gemeinschaftsschule gehört selbstverständlich auch die Sekundarstufe (Jahrgang 7-10). Entstanden sind wir durch eine Fusion der Barnim- und der Uckermark-Grundschule. Durch die Besonderheiten unserer Gemeinschaftsschule profitieren die Kinder mit unterschiedlichen Begabungen von der Heterogenität untereinander und befördern die individuellen Entwicklungen.
Der 1985 gegründete Schulförderverein unterstützte die Idee und die Umsetzung der Schülerinnen und Schüler. Er suchte die enge Kooperation mit Schule und Träger des Ganztages und vernetzte das Projekt mit Kooperationspartnern wie Gemüseackerdemie e.V., FU Berlin und Grün macht Schule.
Zur Anschubfinanzierung hat der Schulförderverein den diesjährigen Sponsoringlauf diesem Gartenprojekt gewidment und wird die Betreuung und Anleitung der GemüseAckerdemie finanzieren.
Website der 1. Gemeinschaftsschule Schöneberg / Friedenauer Gemeinschaftsschule