Chancenpatenschaften fördern Teilhabe und Nachhaltigkeit im Schulgarten

Das Tandem-Projekt steht symbolisch für die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit: Ökologie, Ökonomie und Soziales.

Viele Kinder haben heute nicht die Möglichkeit, selbst zu erleben, wo Obst und Gemüse herkommen und wie die Pflanzen wachsen. Daher hat die Gerhart-Hauptmann-Schule für ihre Tandemkinder das Projekt „Unser Schulgarten” gestartet, gefördert von der Stiftung Bildung im Programm Chancenpatenschaften. Dabei legen die Schüler*innen einen Garten an und beobachten, wie Obst, Gemüse, Kräuter und Blumen heranwachsen. Zudem ermöglicht der Schulgarten ihnen, den ganzen Sommer über frische und gesunde Lebensmittel wie Zuckererbsen, Johannisbeeren oder Tomaten zu naschen.

Im März startete das Chancenpatenschafts-Projekt. Bei unserem Besuch im Juni sind aus den kleinen Setzlingen schon richtig große Pflanzen geworden. Es ist toll zu sehen, wie begeistert und interessiert die Tandemkinder gemeinsam Erde ausheben, Blumen umpflanzen und bunte Steine zur Dekoration in die Beete legen.

 

 

Besuch im Schulgarten, v.l.n.r. Sabine Camps (Rektorin), Natalia Reiter (Stiftung Bildung) und Julien Jensen (Projektbetreuer)

Projektleiter Julien Jensen unterstützt die Kinder bei allen Schritten und ist mit Herzblut dabei. Er stellt uns die Ziele des Garten-Projektes vor und erzählt von der fleißigen Arbeit der Tandemkinder in den vergangenen Wochen.

 

Die Ziele des Projekts

  • Kinder mit unterschiedlichen Teilhabechancen zusammenbringen
  • soziale Kompetenzen stärken
  • praktische und gartenbauliche Fähigkeiten fördern
  • Wertschätzung gegenüber Lebensmitteln steigern
  • frisches Obst und Gemüse schmackhaft machen
  • für nachhaltiges Handeln im Alltag sensibilisieren
  • Klimaschutz und ökologische Zusammenhänge praktisch erlebbar machen

 

Bei dem Projekt arbeiten alle zusammen. Jede*r kann helfen.

Julien Jensen erzählt uns, wie der Schulgarten entstanden ist: “Nach den Eisheiligen haben wir in unseren Hochbeeten die Samen ausgesät und die Setzlinge eingepflanzt. Unglaublich, aus so winzig kleinen Samen werden später große Pflanzen! Wir haben alle zusammengearbeitet. Jeder konnte etwas helfen. Jetzt können in unseren Hochbeeten verschiedene Kräuter wachsen. Wir haben Oregano, Kresse, Thymian und Basilikum ausgesät. Von unseren selbst gezogenen Tomaten haben wir einige Pflanzen ins Hochbeet eingepflanzt. Klein geschnittene Brennnessel sind ein natürlicher Dünger. Damit geht es unseren Tomatenpflanzen bestimmt sehr gut. Auch Samen von Zuckererbsen und Radieschen haben wir ausgesät. Setzlinge von Speisekürbis, Paprika und Gurke kommen noch dazu. Manchmal war es für die Kinder gar nicht so einfach, die kleinen Setzlinge gut und vorsichtig in die Erde einzusetzen. Zum Schluss haben wir natürlich alles gut gegossen und noch mit einem Vlies abgedeckt, damit unsere Pflanzen gut wachsen können.”

 

 

Inzwischen wachsen aus den Samen bereits erste kleine Pflänzchen. Die Keimblätter sind bereits zu sehen. Auch die Setzlinge haben neue Blätter bekommen.

 

Unsere “Blumendienste” kümmern sich darum, dass unsere Hochbeete gut mit Wasser versorgt sind. Wenn es regnet, haben wir einen tollen Gießservice!

Julien Jensen

Die Kinder lernen mit dem Projekt, dass auch wir als Verbraucher*innen über unser Konsumverhalten an vielen Stellen dazu beitragen können, das Klima zu schützen. Eine wichtige Rolle spielt dabei unser tägliches Essen: In Deutschland ist die Ernährung für etwa 15 Prozent aller klimaschädlichen Treibhausgasemissionen verantwortlich (gleichauf mit den Emissionen für Heizung). Mit vielen kleinen Schritten – vom Einkauf über die Zubereitung und Lagerung bis hin zur Verwertung der Lebensmittel – können wir gemeinsam viel für den Klimaschutz tun.

 

Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) im Kleinen erleben

Der neue Schulgarten steht symbolisch für die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit: Ökologie, Ökonomie und Soziales und eröffnet den Tandemkindern mit dem Hochbeet auf dem Schulgelände eine attraktive Lernmöglichkeit für vorausschauendes Denken, interdisziplinäres Wissen, autonomes Handeln und Partizipation. Die Kinder konnten zudem durch das Projekt Selbstwirksamkeit dirket erleben.

 


 

Tandemkinder Chancenpatenschaftenn

 

Machen auch Sie mit bei den Chancenpatenschaften!

Wir fördern mit Chancenpatenschaften Projekte, im Rahmen derer Patenschaften zwischen Kindern und Jugendlichen mit unterschiedlichen Teilhabechancen, aber ungefähr gleichen Alters entstehen. Dabei sind die unterschiedlichsten Projektformate denkbar: Wir möchten Projekte Realität werden lassen, die genau dort ansetzen, wo die Bedarfe der Kinder und Jugendlichen vor Ort liegen.

Die Chancenpatenschaften werden gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) im Rahmen des Bundesprogramms „Menschen stärken Menschen“.

Sie haben auch eine Projektidee? Gern beraten und unterstützen wir Sie bei der Antragstellung.

Stiftung Bildung • Regionalteam Schleswig-Holstein
patenschaften-sh@stiftungbildung.org

 

    • Drei junge Menschen stehen vor dem Brandenburger Tor und lächeln in die Kamera.

      Demokratie erleben und aktiv mitgestalten

      In diesem Beitrag stellen wir inspirierende Projekte aus dem Programm Chancenpatenschaften vor, die sich mit Demokratiebildung und gesellschaftlicher Teilhabe befassen. Diese Initiativen zeigen, wie junge Menschen Demokratie erlebbar machen – in der Schule, auf Festivals oder durch historische Aufarbeitung.

       


    • Projekte wertschätzen – Engagement fördern

      Die Schüler*innen des Projekts „Wider das Vergessen“ wurden mit unserem Förderpreis “Verein(t) für gute Kita und Schule” 2024 ausgezeichnet und haben uns als Dank ein liebes Schreiben geschickt. Wir freuen uns sehr über diesen Brief und teilen ihn folgend mit euch: “Herzlichen Dank für all den Zuspruch und die Unterstützung, die wir für unser Projekt „Wider das Vergessen“ erhalten haben. Unser Projekt wurde für den Förderpreis der Stiftung Bildung nominiert, sodass wir, Maximilian Maack und Klaas Scharf als Vertreter der projektteilnehmenden Schülerinnen und Schüler sowie Julia Thessmann und Kerstin Schröder als projektbegleitenden Lehrkräfte, nach Berlin zur Vergabe des Förderpreises eingeladen wurden. Aus 15 Bundesländern wurden jeweils drei Projekte nominiert, die sich aktiv für Demokratiebildung einsetzen, Mut und Zivilcourage fördern, Toleranz und Vielfalt stärken.Unter anderem vertrat unser Projekt „Wider das Vergessen“ Schleswig-Holstein. Während des letzten Schuljahres hatten 30 sehr engagierte Schülerinnen und Schüler einen Teil ihrer Freizeit damit verbracht, im Eutiner Stadtarchiv historische Fälle von Diskriminierung aufzudecken und zu veröffentlichen, sodass eine Auseinandersetzung mit diesem, leider immer noch aktuellen Thema erfolgen konnte. Während der Veranstaltung im Stiftungsforum am Brandenburger Tor wurde unser Projekt mit einem „Pokal“ in Form einer sandbestrahlten Schieferplatte auf einem Holzgestell und einer gerahmten Urkunde ausgezeichnet. Außerdem wurden drei dotierte Publikumspreise und drei Jurypreise vergeben, die allerdings andere sehr engagierte Projekte erhalten haben.Die Schirmherrin, Elke Büdenbender, fand anerkennende und freundliche Grußworte für das Engagement der Schülerinnen und Schüler bundesweit. Jedes Projekt wurde im Verlauf kurz vorgestellt. Als besonderes Präsent erhielt jeder einen Demokratie-Schal. Am Ende gab es einen Empfang im Haus der Stiftung Bildung.Wir danken allen, die unser Projekt so bereitwillig und aktiv unterstützt haben, wie das Eutiner Stadtarchiv, die Kreisbibliothek, die Stadt Eutin, das RBT Lübeck sowie die Omas gegen Rechts und die Presse, die immer wieder über unser Projekt berichtete. Ohne die finanzielle Unterstützung der Stiftung Bildung und der Sanddorfstiftung hätten wir das Projekt so nicht umsetzen können. Herzlichen Dank!Diese Auszeichnung gibt uns Rückenwind für unser neu gestartetes Projekt, welches sich mit den „Grenzen der Menschlichkeit“ beschäftigt.”©Patric Rademacher

       


    • Die Buchstaben "MOIN" stehen als Touristenattraktion auf dem Boden. Kinder haben sich vor- und in den Buchstabne positioniert und posen für ein Foto.

      Bericht und Bilder zum Tandemprojekt 2024 in Schleswig-Holstein

      Das JANUSZ KORCZAK-HAUS Kindertagesstätte der katholischen Pfarrei Franz von Assisi betreut mehr als 180 Kinder aus unterschiedlichen Nationen, Kulturen und Religionen. Den Kindern wurde die Möglichkeit geboten, ihre Umgebung gemeinsam mit dem/der Tandempartner*in anders wahrzunehmen, eigene Erfahrungen in ihrem Stadtteil und darüber hinaus zu sammeln. Die Erfahrung zeigt uns, dass außerhalb des Kitalebens wenig an Aktivitäten im Elternhaus angeboten wird. Wir haben tolle Ausflüge zum Aquarium, Strand, Kindertheater und Museum durchgeführt. Die Kinder waren begeistert und sind durch diese Erlebnisse mental gewachsen. Wir sind überzeugt, dass unser Projekt dazu beigetragen hat, das Bewusstsein für die Umgebung zu stärken, das Selbstbewusstsein zu fördern und auch die Teilhabechancen der Kinder zu verbessern.

       


    • Zirkuswoche an der Matthias-Claudius-Schule in Elmschenhagen

      Zirkusprojekt an der Matthias-Claudius-Schule in Elmschenhagen mit Unterstützung der Chancenpatenschaften.

       


    • Kinder lernen Kamishibai-Geschichten kennen.

      Mini-Projekte „Mit Kamishibai-Geschichten durch das ganze Kita-Jahr“

      Die AWO Kindertagesstätte Hi-Ha-Hermann in Elmshorn feiert die Unterstützung der Stiftung Bildung für kreative Mini-Projekte rund um Kamishibai-Geschichten. Entdecken Sie, wie unsere Kinder die Magie von Geschichten wie “Wie der Schnee zu seiner Farbe kam” und “Der kleine Weihnachtsmann” erleben und ihre eigenen Erlebnisse kreativ verarbeiten. Tauchen Sie ein in die Welt des Entdeckens und Lernens, von Schneeforschung bis hin zu lustigen Begegnungen mit dem kleinen Maulwurf.

       


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