Vor drei Wochen erreichte uns die Nachricht des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, dass die Förderung des Pilotprojektes youclub schon in 10 Wochen eingestellt werden sollte. Vorletzte Woche dann eine kleine Korrektur und jetzt ist die Förderung bis Dezember gesichert, aber die ursprüngliche Perspektive bis 2030 bleibt fraglich. Wenn das finale Aus im Dezember tatsächlich eintreffen sollte, fände die Förderung der BNE-Ziele im youclub noch vor dem Rollout ein Ende. Helft bitte mit, dass dies nicht passiert.
Die Ursprünge des BNE 2030
Das BNE 2030 ist eine von den Vereinten Nationen initiierte Kampagne zur Stärkung nachhaltiger Bildung. Das Ziel ist es, weltweit und dauerhaft lebenswerte Verhältnisse durch bessere Bildung für Alle zu erreichen. Bekannt wurde das Programm vor allen Dingen durch seine 17-Ziele-Grafik.
Stefania Giannini, stellvertretende UNESCO-Generaldirektorin für Bildung schrieb 2021 zur Roadmap für BNE 2030:
„Das Konzept Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) nahm seinen Anfang in der Notwendigkeit, dass Bildung den wachsenden Herausforderungen von Nachhaltigkeit begegnet. BNE setzt auf handlungsorientierte, innovative Pädagogik, um Lernende in die Lage zu versetzen, Wissen und Bewusstsein zu entwickeln, um im Sinne einer nachhaltigen Transformation der Gesellschaft zu handeln.“
Das war eine starke globale Vision der UNESCO, die ihre Unterstützer*innen in Deutschland suchte – und fand. Und darunter ist natürlich die Stiftung Bildung, die die BNE-Vision 2030 von Beginn an mit Leben füllte. Denn die „Roadmap-Ziele des BNE“ sind in großen Teilen deckungsgleich mit dem Gründungsgedanken der Stiftung Bildung, die dank bildungsengagierter Menschen schon 2012 entstand.
„Die Jugend und BNE – Eine große Chance“
Der jetzt vom Stopp bedrohte youclub war genau genommen nur ein weiterer Baustein unserer BNE-Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Mit den Jugendforen youpaN und youcoN haben wir zuvor schon zwei Demokratieplattformen für junge Menschen ins Leben gerufen und mit dem Jugendforum youpaN und der Jugendnachhaltigkeitskonferenz youcoN eine Startup-Plattform für Nachhaltigkeitsprojekte eröffnet. Mit dem youclub konnten wir allerdings erstmalig Kinder und Jugendliche mit den Ideen des BNE außerhalb des Schulalltags vertraut machen.
https://www.stiftungbildung.org/youclub2030/
Dies alles gelang mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und war so erfolgreich, dass das BMBF die BNE-Arbeit der Stiftung Bildung mit dem schönen Titel „Die Jugend und BNE – Eine große Chance“ in einer Online-Dokumentation zusammenfasste.
„Eine große Chance“ ist ein sehr treffender Titel für unsere gemeinsame Aufgabe bis hierher, aber diese Chance ist gefährdet, wenn die Pilotarbeit der Jugendclubs nach dem Winter jetzt nicht mehr zum Rollout kommt und die guten Ansätze nachhaltiger Ausbildung andere Kinder und Jugendliche nicht erreicht.
Der youclub und die Leistungsbilanz der Stiftung Bildung
2022 trugen wir dem BMBF die Idee einer Förderung von BNE-Projekten außerhalb des Schulalltags erstmals zu. Das wurde damals mit großer Zustimmung angenommen. Wir wollten die Kinder dort treffen, wo sie sich nach der Schule aufhalten: In den Kinder- und Jugendclubs. Um diese Ideen in die Gemeinden zu tragen, war das bundesweite Netzwerk der Stiftung Bildung der perfekte Partner für eine wirkungsvolle Umsetzung.
Und wir vergaben noch im gleichen Jahr über unser Netzwerk die ersten BNE-Projekte. Seit der Auftaktveranstaltung im Oktober 2022 setzen Kinder und Jugendliche so gemeinsam mit BNE-Multiplikator*innen ihre vielfältigen Ideen für eine bessere Welt um. Es entstanden wunderbar vielfältige Projekte.
https://www.stiftungbildung.org/projekte-youclub2030/
Eine Wirkungsanalyse im letzten Jahr zeigte, dass wir mit den youclub-Pilotprojekten mehr 3.000 Kinder und Jugendliche erreichten. Allerdings: das ist nicht mal ein Promille der unter 18-Jährigen, die regelmäßig einen Jugendclub besuchen. Insofern war immer von Pilotprojekten die Rede und deshalb darf die youclub-Arbeit jetzt nicht schon 2024 ein Ende finden.
Ein Jahrzehnt des Handelns
Zum Schluss noch einmal Stefania Giannini, stellvertretende UNESCO-Generaldirektorin:
„BNE 2030 steht am Beginn der „Decade of Action“…. Es ist jetzt an der Zeit, dass jedes Bildungssystem die notwendige Transformation einleitet und fördert, um unsere Welt auf einen gerechteren und nachhaltigeren Weg zu bringen, denn unsere gemeinsame Zukunft hängt von unserem gegenwärtigen Handeln ab.“
In diesem Sinne: Handeln Sie jetzt und unterstützen Sie die Arbeit der spendenfinanzierten Stiftung Bildung und unsere Kampagnenarbeit für die Fortsetzung dieses und anderer Programme durch eine Spende. Für eine nachhaltige Bildung und eine lebenswerte Zukunft unserer Kinder und Jugendlichen.