Unzählige Gründe sprechen dafür, Kinder für unsere Umwelt zu sensibilisieren. Der schwedische Naturforscher Carl von Linné sagte: „In den kleinsten Dingen zeigt die Natur die aller größten Wunder.“
An die Wunder und auch an die Lehren, die die Natur für uns bereithält, glaubt auch der Tier- und Naturkindergarten in Schlitz. Erst vergangenes Jahr öffnete die Einrichtung unter der Leitung von Kathrin Schäfer mit einem Kontingent für 25 Kinder ihre Pforten. Seitdem hat sich so einiges getan: Erzieher*innen und Kinder verschönerten gemeinsam die vier Wände des Kindergartens, überlegten sich Projekte für die Außenanlage und entwickelten Aktivitäten rund um den Erfahrungsraum Tiere und Natur. Seit Juni 2022 fördert die Stiftung Bildung durch das Programm Chancenpatenschaften verschiedene Projekte – mit einem vielversprechenden Ergebnis.
Die Landeszentrale für Umweltaufklärung Rheinland-Pfalz sagt, dass der begleitete Umgang mit Tieren soziale und kognitive Kompetenzen sowie lebenspraktische Erfahrungen fördert. Auf eine ganze Reihe von Tieren trifft man auch am Gänsrasen in Schlitz: Auf dem in der Natur eingebetteten Gelände befinden sich neben Acker, Gemüsebeeten und Obstbäumen Gehege für Kaninchen, Hühner und Zwergziegen. Die Organisation dieses Raumes wird aktiv in den Kindergartenalltag integriert. Ziel des pädagogischen Programms ist es, das breite Angebot unserer Umwelt zu nutzen und spielend zu lernen. „Die Kinder sind die Akteure in unserer Einrichtung. Sie haben das Recht, altersangemessen an der Gestaltung der Prozesse des Alltags mitzuwirken.“, so heißt es auf der Website der Stadt Schlitz. Gesagt, getan: Mit einem Teil des Fördergeldes erwarb der Kindergarten zum Beispiel Materialen, um gemeinsam einen Zaun für das Gemüsebeet zu bauen. Nachdem die handwerkliche Kompetenz gefragt war, ging es an die Gestaltung des Zauns und die Kinder gaben dem Holz einen passenden Anstrich. Da Ernährung in dem Tagesablauf des Kindergartens eine wichtige Rolle spielt, ist auch das Gemüsebeet ein Lernort für den Anbau verschiedener Gemüsesorten.
Ein weiteres Projekt, welchem sich der Kindergarten bereits seit vergangenem Jahr gewidmet hat, ist die Patenschaft für ein Bienenvolk. Der große Wert des kleinen Tieres für unser gesamtes Ökosystem wird immer populärer. Vielen ist jedoch trotzdem nicht bewusst, wie faszinierend und lehrreich Bienenvölker sind und wie essenziell der Schutz der Tierart für unser Klima ist. Gemeinsam mit dem ansässigen Imker begannen die Erzieher*innen und Kinder dieses Jahr mit dem Imkern.
Nicht nur die Kinder schöpfen aus dem Bienen-Projekt Erkenntnisse und lernen einen verantwortungsbewussten Umgang, auch Kitaleiterin Kathrin Schäfer sagt: „Wir als Kita-Team wachsen mit den Kindern gemeinsam in das Projekt.“
Das Engagement hält auch in diesem Jahr an. Der Fokus soll weiterhin auf den bestehenden Projekten liegen, aber auch auf der Gestaltung des noch neuen Kindergartens zu einem Wohlfühlort. Schäfer berichtet bereits von ersten Ideen für den Eingangsbereich: Blumenbeete zum Gärtnern mit individuell gestalteten Platten sollen neue Pflanzen und Farben bringen. Erste recycelte Platten aus dem Schwimmbad in Schlitz wurden bereits mit Schablonen verziert. Wir sind gespannt und freuen uns auf neue Bilder von Bienen, Blumen & Co.
Machen auch Sie mit bei den Chancenpatenschaften!
Wir fördern mit Chancenpatenschaften Projekte, im Rahmen derer Patenschaften zwischen Kindern und Jugendlichen mit unterschiedlichen Teilhabechancen, aber ungefähr gleichen Alters entstehen. Dabei sind die unterschiedlichsten Projektformate denkbar: Wir möchten Projekte Realität werden lassen, die genau dort ansetzen, wo die Bedarfe der Kinder und Jugendlichen vor Ort liegen.
Die Chancenpatenschaften werden gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) im Rahmen des Bundesprogramms „Menschen stärken Menschen“.
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