Die Stiftung Bildung wirkt als unabhängige gemeinnützige Spendenorganisation direkt an der Basis über das bundesweite Netzwerk der 40.000 Kita- und Schulfördervereine, stärkt die Handelnden, gibt ihnen eine Stimme in Politik und Öffentlichkeit und fördert insbesondere Vielfalt und Partizipation in der Bildung.
Seit guten zwei Jahren begleitet die Stiftung Bildung die Nationale Plattform BNE und hat intensiv als Co-Vorsitz des Fachforums Schule den Nationalen Aktionsplan BNE mitgestaltet. Wir organisieren mit dem Jugendforum youpaN die durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Jugendbeteiligung im Rahmen der Nationalen Plattform Bildung für nachhaltige Entwicklung. Wir stärken das Engagement an Kitas und Schulen sowie das der nächsten Generation, damit sie ermächtigt werden als Akteure des Wandels aktiv sein zu können. Sie werden in der Zukunft leben, an der wir heute als Gesellschaft bauen. Daher ist ihre Rolle so zentral bei der Gestaltung dieser Zukunft und bei der Entwicklung von Prozessen nachhaltiger Entwicklung, ihre Mitbestimmung ist elementar.
Die Implementierung von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie 2018 sowie die Partizipation von jungen Menschen und der Zivilgesellschaft im Bildungsbereich begrüßen wir sehr.
BNE leistet einen wichtigen Beitrag zur politischen Bildung für Toleranz, Vielfalt, Demokratie und gesellschaftlichen Teilhabe. Der Nationale Aktionsplan BNE stellt in seiner Präambel fest, dass die Umsetzung der SDGs eine umfassende und tiefgreifende gesellschaftliche Transformation notwendig macht. Bildung, so der Nationale Aktionsplan BNE, nimmt dabei eine Schlüsselrolle ein, die Gestaltungsmut voraussetzt.
Für eine wirkungsvolle Umsetzung und strukturelle Verankerung von BNE ist die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie ein wesentlicher Meilenstein. Daher sollte der Nationale Aktionsplan BNE als Leitperspektive in die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie 2018 aufgenommen werden, insbesondere die Nennung des youpaNs würde die Bedeutung von Partizipation der jungen Generation und Demokratiebildung hervorheben, sowie die Jugendlichen in ihrem Handeln für die SDGs bestärken. Eine konkrete Formulierung könnte – angelehnt an den Nationalen Aktionsplan BNE – sein:
Partizipation aller gesellschaftlichen Gruppen ist Grundlage einer nachhaltigen Entwicklung. Kinder und Jugendliche müssen beteiligt werden, damit die jüngere Generation Gegenwart und Zukunft aktiv mitgestaltet. Die Demokratisierung von Kita und Schule ist ein zentrales Element, um durch Mitgestaltung in Kita, Schule und Gemeinwesen Selbstwirksamkeit zu erfahren. Wirksame Kinder- und Jugendbeteiligung und Ermächtigung auf der Grundlage der Kinderrechte sind im Lern- und Lehrumfeld zu etablieren. Die Stiftung Bildung setzt die Jugendbeteiligung im Rahmen des BNE Prozesses um, das BMBF setzt damit und durch die Förderung ein deutliches nationales wie auch internationales nachahmenswertes Signal.
Weiterhin ist sowohl auf den Koalitionsvertrag wie auch auf eine Studie zu verweisen. Der Koalitionsvertrag hält fest, dass die Förderung von BNE intensiviert werden soll. Das Bündnis ZukunftsBildung verweist mit einer wissenschaftlichen Studie darauf, dass im schulischen Bereich bis 2030 Investitionen von rund 14 Milliarden Euro notwendig sind, um BNE strukturell umzusetzen. In der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie 2018 sollte sich die Aussage des Koalitionsvertrages genauso wiederfinden wie die Förderungen von sinnvollen Strukturen, insbesondere der Partizipation fördernden Strukturen wie der Stiftung Bildung, des Bundeselternrates, der Bundesschüler*innenkonferenz und des Bundesverbandes der Kita- und Schulfördervereine. Auf diese Weise lassen sich die SDGs und BNE über die Engagierten in den Kitas und Schulen breitenwirksam vor Ort umsetzen.
Die Aufnahme von BNE Indikatoren begrüßen wir sehr, würden uns allerdings wünschen, dass ein Indikator bereits 2019 vorliegen würde. Dies wurde auch im Fachforum Schule diskutiert und befürwortet. So wäre es hilfreich, wenn zum Ende dieser Phase des Weltaktionsprogramms ein Indikator vorliegt, zum anderen könnten erste Ergebnisse und Erfahrungen in die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie 2020 einfließen.
Gerne begleiten wir konstruktiv die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie 2018 insbesondere in puncto Bildung und bieten hier weiterhin unsere Zusammenarbeit an.
Mit herzlichen Grüßen
Katja Hintze, Vorstandsvorsitzende, E-Mail: katja.hintze@stiftungbildung.org