Plastikfrei leben, ist das möglich? Ist Kunststoff immer schlecht? Und was kann man tun, damit Kunststoffe nicht in der Natur landen, sondern wiederverwendet werden? Kinder wollen sich aktiv beteiligen an der Gestaltung einer für alle lebenswerten Welt. In Schulen und Kitas können sie Selbstwirksamkeit schon früh erfahren, verantwortungsvolles Handeln lernen und gemeinsam Veränderungen anschieben.
Im Förderfonds „Ein Kreislauf für Kunststoff: Eure Ideen – unsere gemeinsame Zukunft!“ trifft verantwortungsvoller Umgang mit Plastik und Wissen rund um Kunststoff auf „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) – die Stiftung Bildung rief gemeinsam mit der Röchling Stiftung Kinder und Erwachsene in Kitas und Grundschulen bundesweit dazu auf, ihre Ideen zum Thema vor Ort umzusetzen. Die in den Jahren 2018-2019 geförderten Projekte zeigen, dass dies mit großem Engagement, vielfältigen Umsetzungen und einem hohen Ansteckungspotential gelungen ist.
Wir stellen hier einige der zahlreichen geförderten Ideen beispielhaft vor. Die vollständige Evaluation und Beschreibungen aller Projekte können Sie hier herunterladen.
Anmerkung: Alle Fotos stammen aus den Projekten. Ihrer Veröffentlichung auf den Websites, in den sozialen Medien und für die Pressearbeit (Online und Print) der Stiftung Bildung und der Röchling Stiftung wurde von allen abgebildeten Personen zugestimmt.
Unsere Trinkwasseranlage
Plastikfrei: Aktionen und Trinkwasser für die ganze Schule
Das Thema „Plastikflaschenfreie Schule“ beschäftigt die Schulgemeinschaft bereits seit einiger Zeit. Der Lehrer*innen- und Schüler*innenrat plante verschiedene Aktionen, um für den Umgang mit Plastik zu sensibilisieren – auch über die Schule hinaus.
Im Februar 2019 fand eine schulweite Umweltwoche zum Thema „Plastikfreie Schule“ statt. In diesem Rahmen gingen die Kinder mit dem Fisch „Plastian“ auf eine Reise durch plastikverseuchte Meere, diskutierten Müllvermeidung und –reduzierung und Ideen zur Nachhaltigkeit, die sie zukünftig an ihrer Schule umsetzen wollen. Einige Klassen organisierten Müllsammelaktionen, Kleidungs- und Spielzeugspenden und Mini-Flohmärkte. Die Klasse 3b schrieb an den Oberbürgermeister mit der Bitte, die Bürger*innen zu mehr Achtsamkeit im Umgang mit Plastik aufzurufen. Nach einem Besuch des Bürgermeisters an der Schule wurde der Brief sogar im Amtsblatt abgedruckt.
Vor den Sommerferien wurde eine schuleigene Trinkwasseranlage feierlich eingeweiht. Seitdem werden alle Kinder mit frischem Wasser versorgt und Plastikflaschen sind überflüssig.
Projektwoche „Kunststoff“
Ein Film wirkt nach der Projektwoche weiter
In der Projektwoche sollte ein bewusster und differenzierter Umgang mit dem Thema Kunststoff – von „hilfreichen“ Kunststoffen bis zum Verpackungsmüll – an der Schule langfristig verankert werden. 18 Kinder waren an fünf Projekttagen unterwegs. Mit einer Umweltpädagogin besuchten sie eine Ausstellung zum Thema Plastik im Meer und sammelten gemeinsam Müll am Freiburger Flüsschen Dreisam. Sie lernten im Unverpackt-Laden und auf dem Markt, für ein gemeinsames Frühstück plastikarm einzukaufen. Die Woche dokumentierten die Kinder selbst mit einem Filmteam und vielen begleitenden Interviews. Der dabei entstandene Film konnte anlässlich einer Vollversammlung allen Kindern in der Schule gezeigt werden. Er wurde zudem bei dem regionalen Filmfest „Coole Suppe“ vorgeführt und ist auch auf Youtube zu sehen. Über eine künftig jährliche Projektwoche wird ein bewusster und differenzierter Umgang mit dem Thema Kunststoff an der Schule auch langfristig verankert.
Schauen Sie sich hier den Film auf YouTube an
Plastikfrei beginnt im Gemüsebeet
Ein Gewächshaus für die Pausenverpflegung
An der Schule sollen Plastikverpackungen von Lebensmitteln bald der Vergangenheit angehören. Schon vor Projektbeginn wurde die Pausenverpflegung der Kinder selbst aus regional produzierten Nahrungsmitteln hergestellt – teilweise auch mit Obst und Gemüse aus dem Schulgarten. Obst und Gemüse im Pausenverkauf und bei der Mittagsverpflegung sollten auch bald ganz unverpackt bereitgestellt werden. Dazu haben Schüler*innen gemeinsam mit Lehrkräften und Eltern ein Gewächshaus errichtet und bepflanzt und Hochbeete angelegt. Beides ist bereit für die neue Saison. Die Samen ziehen die Schüler*innen selbst in kleinen Töpfen im Klassenzimmer. Betreut wird das Gewächshaus im Unterricht oder in Arbeitsgemeinschaften, immer auch mit Einsatz engagierter Eltern. Dem Ziel, die Mittagsverpflegung für die Kinder des Kinderhauses und der Schule ausschließlich selbst zu „ziehen“, ist man damit einen ganzen Schritt näher gekommen.
Plastik mal Plastisch
Grundschule an der Wuhlheide Berlin
Einen besonderen Stoff auf die Bühne bringen
Schüler*innen einer 5. Klasse haben gemeinsam mit einer Theaterpädagogin ein Theaterstück zum Thema Kunststoff entwickelt. Vor Probenstart setzten sich die Kinder im Unterricht damit auseinander, wo und wie Kunststoffe ihren Alltag bestimmen und welche Probleme Plastik und der verantwortungslose Umgang mit Müll mit sich bringt. Besonders der Plastikmüll in den Meeren beschäftigte die Kinder und inspirierte sie bei der Inszenierung des daraufhin erarbeiteten Theaterstücks. Die Schüler*innen entwickelten Kostüme, Texte und Requisiten und waren für die Bühnentechnik verantwortlich. Im Mai fanden zwei Aufführungen in der Schule statt, zu dem Eltern und Schüler*innen der Ganztagsschule eingeladen waren. Mit dem Stück hat sich die Schule auch auf die Auszeichnung „Umweltschule in Europa“ beworben.
NaturalMente – Natürlich denken
Schulbibliothek als Lernort und Kreativwerkstatt
Die Umweltheld*innen der Grundschule haben eine „grüne Ecke“ im Eingangsbereich der Schulbibliothek eingerichtet. Die Bücher drehen sich um Umweltthemen, Plastik und den schonenden Umgang mit Ressourcen. Die Kinder haben diese für verschiedene Zielgruppen selbst ausgewählt und Rezensionen und Lesetipps dazu verfasst. In der Werkstatt der Schulbibliothek können sich Kinder in wöchentlichen Workshops von den Upcycling-Büchern zu Collagen und anderen Kunstwerken inspirieren lassen. Mittlerweile haben die Kinder für die Einführung von Stückseife, die Vermeidung von Plastik im Schulcafe und für eine bienenfreundliche Terrassenbegrünung vor der Bibliothek gesorgt. Höhepunkte waren ein Umweltfest, bei dem alle Bücher vorgestellt wurden, ein Umweltquiz zu versteckten Rohstoffen in Alltagsgegenständen, kreative Workshops und CleanUp-Aktionen auf dem Schulhof. Auch im neuen Schuljahr nehmen verschiedene Gruppen an diesen Aktionen teil oder entwickeln sie weiter.
Mehrwegverpackungen für’s Schulvesper
Ein schwieriges Thema einfach greifbar machen
An der kleinen Grundschule mit dem Förderschwerpunkt „Geistige Entwicklung“ lernen viele Kinder aus sozial schwachen Familien mit besonderem Förderbedarf. Ganz niedrigschwellig sollten im Projekt unter anderem die vielbenutzten Einweg-Vesper-Verpackungen durch langlebige Alternativen für die Kinder ersetzt werden. Im Vorfeld beschäftigten sich die 80 Kinder aller Jahrgangsstufen eine Woche lang mit dem Thema Kunststoff und Müll und stellten am Ende der Schulgemeinschaft ihre Themen spielerisch und greifbar vor. Die Verschmutzung der Meere war dabei ebenso Thema wie Mülltrennung und –vermeidung. In einem Recycling-Projekt wurde eine Windmühle aus PET-Flaschen gebaut, in einem anderen der Lebensraum des Regenwurms erforscht und auf die Bühne gebracht. Eine Müllsammelaktion und die Zusammenstellung eines Herbariums ergänzten die Aktionen.
Die älteren Schüler*innen waren als Mülldetektive in Jüterbog unterwegs, drehten dazu ein Video und sprachen mit einem Politiker der Stadtverwaltung. Frage: Was tut er für die Umwelt? Die Schüler*innen haben sich entschieden, Mülltrennung in der Schule durch bessere Beschilderung einfacher zu machen. Am Ende der Präsentation bekamen die Kinder jeweils eine Glasflasche mit selbstgewählter Schutzhülle und eine Brotbox, die sie künftig an Stelle von Einwegverpackungen nutzen können.
Möbel aus Kunststoffabfällen
Ludwig-Geissler-Schule Hanau / Sophie-Scholl-Schule Hanau
Im Chemielabor und an der Werkbank von- und miteinander lernen
Schüler*innen der Beruflichen Schule werden im neuen Schuljahr gemeinsam mit der inklusiven Grundschule „Sophie Scholl“ Schulhofbänke aus recyceltem Plastik herstellen. In Projektwochen und Unterrichtseinheiten haben sich die Kinder und Jugendlichen beider Schulen dem komplexen Thema Kunststoff bereits angenähert. Die Themenvielfalt reicht von der Herstellung über die Verarbeitung bis hin zum Recycling und dem eigenen sensiblen Umgang mit Plastik in der Umwelt. Gemeinsam forschten sie zu Kunststoff, analysierten Plastikabfälle im Labor und stellten erste Produkte daraus her.
Im Schuljahr 2019/20 machen sich die beiden Schulen dann selbst an die Produktion von recycelten Bänken, die im Schulhof aufgestellt werden sollen. Wichtiger Bestandteil des gesamten Projekts ist dabei auch das Schaffen von Begegnungsräumen und Austauschmöglichkeiten zwischen den beiden Schulen. Soziales Lernen und Verständnis füreinander werden so nachhaltig gefördert.
Komm mit und sei dabei
Kinderhaus Murkelei Feldberger Seenlandschaft
Kinder haben etwas zu sagen – von der Kita in die Kleinstadt
In der Vorschulgruppe der Kita wurde das Thema Kunststoff unter vielen interdisziplinären Aspekten und den Ideen der Kinder folgend untersucht. Es gab viele Fragen zu klären: Was ist Kunststoff eigentlich und wozu brauchen wir ihn? Wie gehen wir mit Kunststoffmüll um und was macht der Müll mit unserer Natur? In Gesprächskreisen, Müllmengen-Experimenten, Müllsammelaktionen und künstlerischem Gestalten näherten sich die Kitakinder dem Thema. Und wie gehen die Erwachsenen mit Plastik um? Um das herauszufinden, besuchten die Kinder Läden in der touristisch geprägten Kleinstadt, führten dort Interviews und bereiteten Plaketten vor, mit denen sie die Läden für ihren Umgang mit Kunststoff „auszeichneten“.
Das Projekt wird in 2020 mit einer weiteren Kitagruppe durchgeführt, um Erfahrungen und Erkenntnisse weiter zu nutzen. Eine Ausstellung mit Plakaten und einem „Haus aus Müll“ soll dann die Forderungen der Kitakinder zum besseren Umgang mit Plastik auch in die Stadt mit ihren vielen Besucher*innen hinaustragen.
Müllfriedhof
Grundschule An den Römersteinen Mainz-Zahlbach
Umweltbildung: Umfassend und nachhaltig an der Schule verankert
Eine Grundbildung in Sachen Nachhaltigkeit und eine plastikfreie Schule wünschen sich die Mainzer Schüler*innen und ihre Schulgemeinschaft. Unter Begleitung einer Umweltpädagogin erlebten die Erstklässler*innen das „Abenteuer Abfall“ und gestalteten Plakate zum Thema „Eine Welt ohne Plastik“. Schüler*innen der 2. Klassen verglichen die Wertstoffe Papier und Plastik und ihre Kreisläufe und entwickelten einen Flyer für einen „ökologischen Schulranzen“. Im dritten Schuljahr ging es um Plastikmüll, Mikroplastik und Recycling und den Bau und das Befüllen eines „Müllfriedhofs“. Dieser bleibt auch als fortlaufendes Projekt an der Schule bestehen. Bei einem Stadtteilfest im Sommer stellten die Kinder mit ihrer Schule ihre Forschungen und Ergebnisse vor und zeigten damit auch den Anwohner*innen, was jede*r selbst tun kann, um unseren Planeten zu schützen.
Über dieses Projekt haben wir auch in einem ausführlicheren Blogbeitrag berichtet. Lesen Sie hier mehr dazu.
Unser Leben mit und ohne Plastik
Schloss-Schule Ludwigshafen-Oggersheim
Selbstgenähte Stofftaschen als nachhaltige Alternative zur Plastiktüte
Die Schule hat sich vorgenommen, in Sachen Umweltschutz und Umgang mit Plastik endlich gemeinsam ins Handeln zu kommen. Die Schüler*innenvertretung der höheren Klassen hat neben vielen anderen Ideen eigeninitiativ die „Mülldetektive“ gegründet. Diese beraten Mitschüler*innen und Lehrer*innen und küren die „Klasse des Monats“ in Sachen Mülltrennung und –vermeidung. Auch der Verpackungsmüll beim Mittagessen konnte reduziert werden, und die engagierten Kinder haben es geschafft, viele Lehrkräfte für ihren persönlichen Umgang mit Plastik zu sensibilisieren. Zur Vermeidung von Einweg-Tüten nähen Schüler*innen in zwei Näh-AGs Stofftaschen in verschiedenen Designs, die sich großer Beliebtheit erfreuen, auch aus recycelten Stoffen. In Zusammenarbeit mit einem integrativen Tagescafe in der Nachbarschaft werden die Taschen gegen Gebühr für „Essen zum Mitnehmen“ ausgegeben. Künftig sollen auch aus gebrauchten Plastikplanen – Werbebanner des Kulturcafés – Taschen entstehen.
Über dieses Projekt haben wir auch bereits in einem ausführlicheren Blogbeitrag berichtet. Lesen Sie hier mehr dazu.
Wir leben auf großem Fuß!
Gerhard-Hauptmann-Grundschule Kiel
Vom bunten Feiern in den umweltbewussten Alltag
Initiiert vom Schüler*innenparlament der Brennpunkt-Grundschule stand das diesjährige Schulfest unter dem Motto „Wir leben auf großem Fuß!“. Das Fest wurde müllvermeidend mit Schulgemeinschaft und Gästen gefeiert und konnte inner- und außerschulische Impulse setzen für einen sensibleren Umgang mit der Umwelt. Dies geschah in einem herausfordernden sozialen Umfeld, das oft wenig mit diesen Themen vertraut ist. Vorbereitend beschäftigten sich alle Klassen in einer vierwöchigen Sensibilisierung fächerübergreifend mit Themen wie kunststoffarmer Verpackung, dem Kreislauf des Mülls und dem Umgang mit Kunststoffen, Upcycling-Projekten und einer Informationskampagne für das Schulfest. Ein Mitmachkonzert über Müll und Müllvermeidung der „Zappelbande Müllpiraten“ sorgte beim Fest und dann auch im Schulalltag für Begeisterung und Inspiration zum Thema. Die erarbeiteten Kunstwerke aus Müll wurden in der Schule ausgestellt. Statt Einmalgeschirr können bei Feiern künftig Trinkbecher mit Schullogo von Gästen und Kindern genutzt werden. Zum Fest entstand ein darüber hinaus ein schulinterner Film.
500 Deckel für ein Leben ohne Polio
Grundschule Schleiz
Engagementfelder verbinden: Für Recycling und Gesundheit sorgen
Die Schüler*innen der Thüringer Grundschule beteiligen sich seit drei Jahren mit größer werdenden Sammelaktionen daran, Plastik-Getränkedeckel aus hochwertigem Kunststoff in Form von Regranulat wieder in den Verwertungskreislauf einzubringen. Aus dem Erlös macht der Verein „Deckel drauf“ weltweit Impfungen gegen Polio möglich.
Inzwischen sammelt die Schule auch in Super- und Getränkemärkten, ortsansässigen Einrichtungen und Betrieben. Auch Schulen und Kitas in der Umgebung wurden motiviert mitzumachen, so dass für den gestiegenen Platzbedarf nun ein überdachter Pavillon und große Transporttaschen für das Sammelgut an der engagierten Schule angeschafft werden konnten.
Was wird 2019/20 noch realisiert?
- An der Minna-Specht-Gemeinschaftsschule Reutlingen verstetigt die Umwelt-AG die Themen Kunststoff, Müll und Upcycling an der Schule. Die AG soll in den nächsten Jahren fester Bestandteil der Schule werden, so dass weitere Kinder davon profitieren.
- Die Plastik-Detektive der Schönenberg Grundschule Ulm wurden 2019/20 schon aktiv, aber es geht weiter: Mit Hilfe agiler partizipativer Methoden (Design Thinking for Kids, eduScrum) gestalten die Kinder den Weg zu einer plastikfreien Schule maßgeblich selbst.
- Die Kita Bullerbü in Flensburg versteht sich als Keimzelle für Bildung für nachhaltige Entwicklung. Mit den Kindern sollen im nächsten Jahr Gespräche, Müllsammelaktionen und kreative Tage stattfinden. Über ein gemeinsames Hochbeet-Projekt mit Anwohner*innen wird es viel Raum für Gespräche zum Umgang mit Kunststoffen und Plastikmüll geben.
Noch mehr Projekte
Viele weitere Projekte verfolgen die selben Ziele: umweltbewusstes Handeln, vor allem Kunststoff-Vermeidung. An der Anna-Lindh-Schule Berlin sorgen zum Beispiel „Plastikbeauftragte“ für richtigen Umgang mit Müll und sind dabei über die Schulgrenzen hinaus aktiv. Die Vermeidung von Einwegflaschen durch Mehrweggefäße und einen Trinkbrunnen an der Schule wurde durch aktive Schüler*innen und Lehrkräfte unter anderem an der John-F.-Kennedy-Schule Berlin und der Karl-von-Ibell Schule Diez erreicht. Wie die Zukunft mit und ohne Plastik aussehen kann, war auch der Schwerpunkt des Projekts an der Grundschule Alzeyer Straße Köln.
Die Schüler*innen aus vier Grundschulklassen der Glocksee-Schule in Hannover haben sich mit mobilen Schulgärten am stadtweiten Projekt „Flow Garden“ beteiligt und in Upcycling-Behältern Gemüsepflanzen herangezogen.
Die Kita „Noahs Arche“ möchte ihren Kindern Achtsamkeit, Sensibilität und Respekt gegenüber der Umwelt vermitteln – und das mit verschiedenen Aktionen und Aktivitäten, die Kopf, Herz und Hand der Kinder ansprechen. Sich des Problems Plastikmüll anzunehmen und Teil der Lösung zu werden, war das Ziel des Umweltprojekts an der Schule Ramsharde in Flensburg. Nach Wissenserwerb und praktischem Handeln soll schließlich aktiver Umweltschutz durch eine Selbstverpflichtung der Kinder erreicht werden.
Alle geförderten Projekte sind in der vollständigen Evaluation enthalten, die Sie hier als PDF herunter laden können.
Stimmen aus den geförderten Projekten
Was die Lehrkräfte sagen…
„Sehr interessiert waren die Klassen vor allem bei den Auswirkungen, die Plastikmüll in den Weltmeeren hat. Insbesondere die Gefahren, die für die Tiere entstehen, die Plastik mit Nahrung verwechseln oder sich darin verfangen rief bei den Kindern große Betroffenheit, aber auch Verständnis für die Verantwortung der Menschen hervor.”
„Auf Klassenfahrten und Ausflügen waren den Kindern selbst schon öfters die Müllmengen in Parks und Straßen aufgefallen. Daraus entstand der Wunsch, selbst tätig zu werden und die Idee zu den „Müllhelden“.“
„Im Zuge der Auseinandersetzung mit dem Thema Kunststoff haben wir gemerkt, dass wir als Schule ausreichend Zeit für eine sinnvolle thematische Begleitung benötigen. So wird das kommende Schuljahr 2019/20 voll unter dem Motto „Nachhaltigkeit“ stehen und die Thematik der plastikfreien Zukunft in eine Projektwoche münden.“
„Durch unsere „Statement-Collagen“ mit Verpackungsmüll aus dem Schulcafé hat der Betreiber unseres Schulcafés die Verwendung von Einwegbechern stark reduziert und Trinkhalme ganz abgeschafft.“
“Umweltheld*innen bevorzugen nun für zu Hause Stückseife, weil man diese auch unverpackt erwerben kann.”
„Viele Kinder bestehen nicht mehr auf die industriell extra für Kinder angefertigten Produkte und konsumieren Joghurt, Wurst und vieles mehr nicht mehr in Kleinstmengen.“
“Die Kinder sind jetzt mit gutem Sachwissen ausgestattet und wir haben reichlich Ideen entwickelt, wie wir unser Wissen an der Schule, in der Öffentlichkeit und zu Hause weitervermitteln können. Ein Informationsstand bei Schulveranstaltungen gehört eigentlich schon zu unserem Standardplan.”
„Dadurch, dass wir das Thema ‚plastikfrei‘ und Nachhaltigkeit in den Fokus genommen habe, sickert es auch immer mehr bei allen Schülern, Eltern und Lehrern im Alltag durch. Und so soll es ja am Ende sein: langfristig und eine Veränderung in der Haltung und dem Verhalten. Angefangen bei dem Trinken von Wasser aus der Leitung, dem Einkauf von Glasflaschen statt Plastikflaschen, dem Verwenden von Porzellan bei unseren Schulveranstaltungen, der Teilnahme am Klimastreik und und und.“
Und die Kinder…
„Ich habe jetzt zuhause einen extra Eimer für Plastik neben meinem Schreibtisch.“
„Oma und Opa finden es gut, was ich mache. Sie ärgern sich immer über den Müll am Rhein.“
„Meine Mutter und ich schauen jetzt immer, wo wir Plastikverpackungen nicht brauchen. Dann benutzen wir andere Sachen, wie zum Beispiel Papier.
Was gibt es noch zu tun? Ideen und Pläne für zukünftige Projekte
- “Schauen, was man mit Plastik noch alles machen kann, zum Beispiel neue Sachen aus altem Plastik basteln.“
- “Noch mehr über die Umwelt erfahren, zum Beispiel über Plastik im Meer”.
- „Was zu erneuerbarem Plastik machen“.
- „Was zu umweltfreundlichem Plastik und Papierherstellung machen.“
- „Mehr über Recycling erfahren“.
- „Über Plastik einen Film machen und den anderen Leuten zeigen.“
- „Anderen Leuten sagen, dass sie nichts in Plastik einpacken sollen.“
- „Ein Projekt über erneuerbare Energien.“
- „Manchmal wissen die jungen Menschen besser Bescheid als die älteren über Umweltschutz. Aber auch ganz kleine Kinder müssen das lernen. Ich würde gerne eine „Schule gegen Plastik“ machen, in der Erwachsene lernen.“
- „Wir haben jetzt gelernt, wie schlecht Plastik ist. Aber was ist besser und was können wir besser machen?“
- „Welche anderen Materialien gibt es noch?“
- „Ich würde gern ein Projekt zu nützlichem Plastik machen.“