„Gerade mit meinen körperlichen Einschränkungen war ich lange Zeit nicht sicher, ob ich mal echte Teilhabe in der Schule erfahren werde.“
Der heimische Schulgarten gibt so Einiges her. Daher haben sich die Schüler* innen aus einer Schule in Berlin, raus aus der Schulbank und rein in den Schulgarten begeben. Hier wird nicht nur Unkraut gejätet, sondern es werden auch viele nachhaltige Produkte hergestellt und an die Schulgemeinschaft verkauft. Die Schüler*innenfirma Flora vermittelt wertvolles Wissen rund um das Thema Agrarwirtschaft und bietet den Schüler*innen beste Praxisvorbereitung für den Einstieg in das Berufsleben.
Wenn es für andere Schüler*innen nach der Hofpause heißt: rein ins Schulgebäude und stillsitzen, fängt für die jungen Unternehmer*innen der Firma Flora die Gartenarbeit am schulischen Acker an. Beete anlegen, Gewächshäuser pflegen, neue Setzlinge heranziehen – es gibt viel zu tun, damit der Garten auch in diesem Sommer wieder viel abwirft.
Das Konzept der Firma ist an einen Lehrgang zur integrierten Berufsausbildungsvorbereitung (IBA) angegliedert und soll den Schüler*innen erste Einblicke in die Arbeit in der Agrarwirtschaft ermöglichen und Kompetenzen vermitteln. Weiterhin sollen sie ein Bewusstsein für die bestmögliche Ressourcennutzung entwickeln, das Arbeiten und Wirtschaften im Einklang mit der Natur und die Ansiedelung von Nützlingen sowie Insektenschutzräumen erlernen. In 12 Wochenstunden wird sich um die Anzucht, Pflege und Ernte gekümmert. Diverse Obst- und Gemüsepflanzen werden zu leckeren Speisen verarbeitet oder regional verkauft. Das theoretische Grundlagenwissen zur Anzucht und Pflege der Pflanzen wird in benoteten Test abgefragt.
Foto: Lisa Scheddin [Schulgarten im Winterschlaf. Erste Vorbereitung werden für das Frühjahr getroffen].
„Ich möchte einmal auf einem Friedhof arbeiten. Ich liebe die Stille und ich liebe es, für mich zu sein. Ich habe schon mehrere Praktika auf Friedhöfen gemacht und habe mich immer gefreut, wenn ich Gräber von berühmten Menschen pflegen durfte. Die Arbeit in der Firma hilft mir dabei, mich auf diese Arbeit vorzubereiten.“
Verkauft werden nicht nur Blumensträuße und Kränze, sondern auch Fruchtmarmeladen oder Pflegeprodukte aus Ringelblumen. Mittlerweile sind die Schüler*innen zu Experten*innen in der Pflege eines Weidenwäldchens geworden, da die Stadt nicht mit dem Beschneiden der Bäume hinterherkommt. Die Schüler*innenfirma Flora wurde daher aktiv und bietet ihre Servicedienste zur Pflege des Wäldchens an.
Mit der Förderung der Stiftung Bildung möchte die Schüler*innenfirma in den Bau eines Erdgewächshauses und einer Außenküche investieren. Mit dem Erdgewächshaus soll zukünftig optimal die Bodenwärme für den Anbau von Jung- und Nutzpflanzen genutzt werden. Dadurch kann nicht nur früher im Jahr mit der Anzucht begonnen werden, sondern es wird auch der Verbrauch von Strom und elektrischen Lampen zur Wärmezufuhr abgebaut.
Infobox
Firmenname
Flora
Schulform
Förderzentrum
Bundesland
Berlin
Kurzbeschreibung
Nachhaltige Nutzung des Schulgartens zur Herstellung von biologischen Pflegeprodukten und bio Obst und Gemüse.
Beachtete Nachhaltigkeitsziele:
BNE-Aktivität:
- Finanzielle Bildung
- Sachkompetenz
- Ökologische Verantwortung
- Eigenverantwortung
- Biodiversität stärkend
- Handwerkliche Kompetenzen
- Inklusion
- Partizipation
- Konsumverhalten
- Wirtschaftliches Handeln
- Teamfähigkeit
- Selbstwirksamkeit
- Hilfsbereitschaft
- Gesundheitsförderung
„Gerade mit meinen körperlichen Einschränkungen war ich lange Zeit nicht sicher, ob ich mal echte Teilhabe in der Schule erfahren werde.”
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