Antirassismus – Schüler*innen engagieren sich
Die AG „Kampf gegen Rassismus“ (KAGERA) steht in der langen Tradition der Fichtenberg-Oberschule und ihrer Schülerschaft. Sie setzt sich für die Inklusion benachteiligter Menschen und für Willkommenskultur ein. Wöchentlich treffen sich rund 20 Schüler*innen im Alter von 13 bis 19 Jahren, um über die Umsetzung ihrer Ideen in der Antirassismus Arbeit zu diskutieren.
Aktuell beschäftigt sich die Gruppe vor allem mit der Inklusion der Schüler der Willkommensklasse. Auch ein Projekttag wird geplant: Thema „Wir schaffen das – Aber wie? Die Flüchtlingskrise in Europa. Ursachen, Zusammenhänge und Perspektiven“. Die geflüchteten Schüler werden beispielsweise in außerschulische Aktivitäten wie gemeinsame Fußballspiele oder Spiele-Abende integriert. Auch das Patensystem der Schule war Idee der KAGERA. Rund 30 Paten kümmern sich in den Pausen und auch im Unterricht um ihre neuen MitschülerInnen aus Syrien, Afghanistan, Benin und dem Irak. Sie möchten ihnen den Zugang zu ihrer Heimat und das Ankommen in der Welt einer Berliner Schule erleichtern.
Das Projekt hat zwei gleichermaßen wichtige Zielrichtungen und Adressaten: Die Beteiligten selbst engagieren sich politisch und lernen, wie sich durch gesellschaftliche Partizipation und gezielte Öffentlichkeitsarbeit Ideen gezielt umsetzen lassen. Bei der Arbeit haben sie Spaß und entwickeln gleichzeitig wichtige Softskills. Zweiter Adressat ist die breite Schülerschaft, die für rassistische Stereotypen und Diskriminierung sensibilisiert werden soll. Dies und die aktive Inklusion der SchülerInnen der Willkommensklasse tragen zu einer deutlichen Verbesserung des Schulklimas bei.
Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage
Initialzündung für das Projekt war der Wunsch der Schüler, eine „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ zu werden. Durch die Zusammenarbeit mit dem neu gewählten Schulpaten Bruno Watara, einem Aktivisten, der als politisch Verfolger von Togo nach Berlin fliehen musste, konnte der Schule 2015 der ersehnte Titel verliehen werden.
Als AG des Schule-ohne-Rassismus-Netzwerks kann die KAGERA auf diverse Kooperationspartner zurückgreifen. So können beim jährlichen Projekttag Workshops mit Bildungsträgern wie der Friedrich-Ebert-Stiftung, dem Flüchtlingsrat Berlin und der mobilen Beratungsstelle gegen Rechtsextremismus durchgeführt werden. Der Förderverein unterstützt die AG ideell, finanziert Schulmaterialien und Sportkleidung für die WillkommensschülerInnen und begleitet den Projekttag.
Die Schule und der Förderverein
Der Verein hat derzeit etwa 200 Mitglieder und unterstützt die Schule ideell und finanziell, um die Lernbedingungen und den Schulalltag der Schüler und Schülerinnen zu verbessern. Durch tatkräftige und finanzielle Unterstützung von schulischen Veranstaltungen, Fahrten, kulturellen und sportlichen Aktivitäten und Festen will er das Zugehörigkeitsgefühl, den Teamgeist und das Verantwortungsgefühl aller Mitglieder der Schulgemeinschaft fördern.
Die Fichtenberg Oberschule gehört zu den ältesten Schulen der Region Steglitz-Zehlendorf und blickt auf eine 100-jährige Tradition zurück. Seit 1979 hat sie sich die Aufgabe gestellt, auch blinde und sehbehinderte Schülerinnen und Schülern im gemeinsamen Unterricht zum Abitur zu führen. Die Schule wird derzeit von etwa 750 SchülerInnen besucht und zeichnet sich vor allem durch ein positives Lernklima, permanente inhaltliche und strukturelle Weiterentwicklung sowie Teamarbeit auf unterschiedlichen Ebenen aus.