Männer hören nicht zu, Frauen können nicht einparken – angeblich! Klischeehafte Vorstellungen wie diese sollen im Johanniter-Kinderhort im oberbayerischen Allershausen bald der Vergangenheit angehören oder besser: gar nicht erst entstehen.
Kern des Projektes „Gender-AG im Kinderhort“ sind künstlerische Aufführungen. Die Kinder lernen dabei nach dem Ansatz der ästhetischen Bildung ihre Wahrnehmungsfähigkeit zu stärken und das, ohne sich von Geschlechterklischees einengen zu lassen.
Gemeinsam auf die Bühne gebracht
Die AG kann bereits auf ein vielfältiges Programm zurückblicken. Die Höhepunkte waren ohne Frage ein tolles Sommermusical und ein Weihnachtstheaterstück. Mitbestimmung wurde dabei großgeschrieben: In Kinderkonferenzen konnte sich der Nachwuchs aktiv an der Themenauswahl beteiligen.
Ins Umfeld ausgestrahlt
Die Auftritte der Gender-AG zeigen Wirkung. Ihre Botschaften werden in das soziale Umfeld der Kinder getragen und stoßen bei Eltern, Großeltern, Freund*innen etwas an. Gut angekommen ist das Projekt auch im Ort – so wurden Sachspenden und professionelle Dienstleistungen wie Tontechnik für die Auftritte zur Verfügung gestellt.
Gender-Mainstreaming stand Pate
Die AG ist ein Pilotprojekt der Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. im Regionalverband Oberbayern. Angefangen hatte alles mit einer Fortbildung der Erzieher*innen. Hier stand “Gender-Mainstreaming” auf dem Plan. Mit dieser Strategie sollen bewusst die Lebensbedingungen und Bedürfnisse von Mädchen und Jungen, Frauen und Männern gleichermaßen berücksichtigt werden. Die Idee überzeugte das Team und wurde um eine diversitätsbezogene Perspektive erweitert, denn Menschen sind nicht nur im Hinblick auf ihr Geschlecht verschieden.
Vorbild für andere
Gender-AG – am Anfang war das für viele erstmal neu. Doch das Erzieher*innen-Team hat Kinder und Eltern schnell von der Idee und den Entwicklungschancen überzeugen können. Ziel für die Zukunft ist, die Erfahrungen aus Allershausen auf zwölf weitere Standorte der Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. in Oberbayern zu übertragen.
Der Förderpreis “Verein(t) für gute Kita und Schule” prämiert seit bereits vier Jahren deutschlandweit erfolgreiche Projekte von Schulfördervereinen und in diesem Jahr erstmals auch von Kita-Fördervereinen. Ziel ist es, in Kita und Schulen wirksame Projekte zu entdecken, zu fördern und zu verbreiten. „Spicken und Nachahmen sind ausdrücklich erwünscht!“, so der Wunsch der Stiftung Bildung. Sie arbeitet dabei bundesweit eng mit den Verbänden der Kita- und Schulfördervereine zusammen. Hier können Sie Projekte wie diese direkt unterstützen: www.stiftungbildung.org/spenden.
Weitere Informationen können Sie über folgenden Kontakt erfragen:
kinderhort.allershausen@johanniter.de
Bildrechte: Johanniter-Kinderhort Allershausen