Bundesministerin Franziska Giffey hat eine Schule besucht, die initiiert von der spendenfinanzierten Stiftung Bildung am Programm „Menschen stärken Menschen“ teilnimmt. Kinder lernen hier in Tandems – zum großen Erfolg für alle Seiten!
Von Miro Welcker, Programmmanager Mecklenburg-Vorpommern //
Ivo wartet gespannt auf dem Treppenabsatz, als wir die Schule betreten. Wir sind mit seinem Frauchen, der Schulleiterin, verabredet. Ivo ist ausgebildeter Schulhund und Liebling aller 80 Schüler*innen an der Schule Fritz-Dietlof von der Schulenburg in Neukloster nahe Wismar. Sogar T-Shirts mit seinem Bild gibt es schon.
„Könnten Sie sich das vorstellen?“
Schulleiterin Cornelia Raettig begrüßt uns mit Nougatecken und frischem Kaffee in ihrem Büro. „Bundesfamilienministerin Franziska Giffey würde gerne Ihre Schule besuchen“, damit hatte ich sie vor einiger Zeit am Telefon überrascht. Hier oben im hohen Norden redet man nicht lange um den heißen Brei herum, dachte ich mir. „Könnten Sie sich das vorstellen?“ Nach kurzem Rückfragen war Cornelia Raettig Feuer und Flamme. „Auf meine Schüler*innen kann ich zählen, die machen das super.“
Menschen stärken Menschen
Nicht ohne Grund hatte ich für den Besuch der Ministerin genau diese Schule angefragt. Die Förderschule mit dem Schwerpunkt Lernen nimmt seit Anfang 2019 am Bundesprogramm „Menschen stärken Menschen“ teil. Zu zweit oder in kleinen Gruppen unterstützen sich hier Schüler*innen gegenseitig als Pat*innen. Sie lernen zusammen, helfen einander und stärken sich gegenseitig in Tandems.
Spenden nötig
Ermöglicht wird das Programm von der Stiftung Bildung mit Mitteln des Bundesfamilienministeriums, das den größten Teil der Kosten deckt. Für den Rest sammelt die Stiftung Bildung laufend Spenden, bundesweit für rund 300 Schulen und Kitas im Jahr.
Gärtnern, basteln, Kunststücke
An diesem Vormittag wollen die Schüler*innen Franziska Giffey zeigen, was sie in ihren Tandems gelernt, erlebt und zusammen erarbeitet haben. Vom eigenen Blumenbeet im Schulhof weiter zum gemeinsamen Basteln bis hin zu neuen Kunststücken mit Schulhund Ivo. Sogar die Käsespieße als Stärkung für die Ministerin haben sie vorbereitet.
Die Spannung steigt
Dann kommt die große Pause. Es ist ungewohnt ruhig im Schulgebäude. Im Kunstraum ist alles für den Empfang vorbereitet. Zwei Schüler*innen kommen die Treppe hochgelaufen und bleiben kurz erschrocken stehen, als sie mich und andere Erwachsene oben stehen sehen. Dann die Erleichterung in ihren Augen: „Puh, das ist ja noch gar nicht die Ministerin“. Als diese kurze Zeit später vor dem Schultor ankommt, geht plötzlich alles ganz schnell. Kinderhände werden diszipliniert zur Begrüßung ausgestreckt und geschüttelt. „In welche Klasse gehst du?“, fragt Franziska Giffey. Darauf kommen kurze, prägnante Antworten: „Sechste Klasse, achte Klasse“.
Stolz präsentiert
Es geht weiter in den Kunstraum, vorbei an Wänden mit Bildern, die Kinder in Tandems gemalt haben. Zwei Schüler*innen, die zuvor noch wortkarg wirkten, sprudeln über mit Beschreibungen zu ihren Kunstwerken. Die Ministerin hört gespannt zu. Angekommen im Kunstraum warten schon Ivo und die anderen Schüler*innen. Sie zeigen, was sie in den Tandems machen – und wie Ivo ihnen beim Mathelernen hilft.
Rechnen mit Hund
Mathe ist eigentlich ein leidiges Thema für viele Schüler*innen. Doch genau hier springt Ivo in die Bresche. Er stupst auf Kommando selbst bemalte große Würfel auf eine andere Seite. Darauf zu sehen sind Multiplikationszeichen, Divisionszeichen oder Zahlen. Ivo stellt ihnen so Rechenaufgaben und bekommt dafür natürlich ein Leckerli.
„Das habt ihr echt super gemacht“, sage ich hinterher zu den Schüler*innen. „Toll wie Ivo auf euch hört.“ Ob sie denn ein bisschen aufgeregt gewesen seien, frage ich. Ein Schüler schaut mich nur an, sagt: „Ja! Nicht nur ein bisschen!“ und lacht.
Eine Patenschaft von Kind zu Kind können Sie schon mit 50 Euro im Monat unterstützen.
Die Stiftung Bildung sammelt daher Spenden über das Bundesprogramm „Menschen stärken Menschen“ hinaus! Bitte unterstützen Sie dieses gegenseitige Engagement junger Menschen.