Ein eigenes Musiktheater-Projekt! Da wird in einer Grundschule eng zusammen gearbeitet, und die aktive Beteiligung aller schafft ein tiefes Gefühl der Zusammengehörigkeit, das weit über das Projekt hinaus nachwirkt.
In „Ach, mein Bach!“ setzen sich die Schüler*innen intensiv mit dem Leben und Werk von Johann Sebastian Bach auseinander, wobei sie die gesellschaftlichen Strukturen der damaligen Zeit reflektieren. Besonders beeindruckt zeigten sich die Kinder z. B. von den damaligen Geschlechterrollen und dem Umgang mit Behinderung.
Die Kinder waren an allen kreativen Prozessen beteiligt und entwickelten eigenständig ihre Rollen. Der partizipative Ansatz fördert dabei nicht nur die künstlerische Entfaltung, sondern auch das Demokratieverständnis der Schüler*innen. Sie lernen, ihre Meinung zu äußern, Kompromisse zu finden und Entscheidungen gemeinsam zu treffen.
Ein Komponist, eine Organistin und ein Musiker bereichern das Projekt. Die Profis und die Schüler*innen treten in einen lebendigen Austausch, so wird die Bedeutung von Teamarbeit und interdisziplinärer Kooperation deutlich. Zahlreiche Eltern des Schulfördervereins engagieren sich zudem ehrenamtlich für nachhaltige Produktion der Requisiten und für das Upcycling von Kostümen.
Kein Zweifel: kulturelle Bildung trägt dazu bei, Kinder und Jugendliche zu aktiven und reflektierten Mitgliedern der Gesellschaft zu machen. Durch die Verbindung von historischer und politischer Bildung mit künstlerischem Ausdruck werden die Schüler*innen zudem ermutigt, ihre eigenen Ansichten zu entwickeln, kritisch zu hinterfragen und sich aktiv in gesellschaftliche Diskurse einzubringen.
Das Projekt „Ach, mein Bach!“ wirkt in vielfältiger Weise auf die Schulgemeinschaft und das soziale Umfeld. Die Kinder erleben, dass ihre Stimme und ihre Meinung zählen, durchaus auch im Widerspruch zu den Lehrkräften. Konflikte können und müssen für ein gutes Ergebnis friedlich gelöst werden. Die Inszenierung des Musiktheaters integriert vielfältige gesellschaftliche Themen, darunter Geschlechterrollen, Inklusion und die Auseinandersetzung mit Behinderung. Mädchen übernahmen bewusst Jungenrollen, und Schüler*innen mit Migrationshintergrund erhielten zentrale Bühnenrollen. Die Verwendung von Gebärdensprache sensibilisierte die Kinder für die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen.
Die Schüler*innen reflektierten, dass sie nach dem Projekt eine viel bessere Klassengemeinschaft geworden sind. Getragen vom Gemeinschaftsgeist wuchsen die Kinder in ihrer Persönlichkeit und musikalisch weit über sich hinaus. „Hut ab!“
Infobox
Schulform / Kita /
Kindergarten:
Bundesland:
Unterstützt durch:
Anzahl der Kinder und Jugendlichen im Projekt:
Alter der Kinder und Jugendlichen im Projekt (Alterspanne):
"Aus der Vergangenheit für die Zukunft lernen."
Der Förderpreis „Verein(t) für gute Kita und Schule“ zeichnet deutschlandweit erfolgreiche Projekte von Kita- und Schulfördervereinen aus. Ziel ist es, in Kitas und Schulen wirksame Projekte zu entdecken, zu fördern und zu verbreiten. „Spicken und Nachahmen sind ausdrücklich erwünscht!“, so der Wunsch der spendenfinanzierten Stiftung Bildung. Sie arbeitet dabei bundesweit eng mit den Verbänden der Kita- und Schulfördervereine zusammen.
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