Ein echtes, seetüchtiges Schiff wurde von den Schüler*innen der Oberschule in Rathenow gebaut. Bis heute, zehn Jahre nach dem Bau, halten die Schüler*innen das Schiff instand, reparieren, tüfteln, lackieren – und vermieten es sogar an Tourist*innen.
Schon 2012 wurde von Schüler*innen der Johann-Heinrich-August-Duncker Oberschule das Schulschiff „Johanna“ konzipiert und gebaut. Bis heute wird es von den Schüler*innen handwerklich instandgehalten.
Von der ersten Idee an waren die Schüler*innen maßgeblich beteiligt. In einer AG wurden zuerst mit Hilfe eines Projektleiters Ideen entwickelt und Modelle entworfen, die im Anschluss von den Schüler*innen in Handarbeit aus Holz hergestellt wurden. Darauf folgte die Erprobung der Seetüchtigkeit. Nach Detailanpassungen entstand aus der Modellvorlage mit intensiver handwerklicher Beteiligung der Schüler*innen das seetüchtige Schulschiff als Großformat. Dafür wurde gemessen, gesägt, gehämmert, gebohrt, geschliffen und zusammengebaut, gemalert und lackiert. Auch die Sonnensegel und Abdeckplanen wurden in der Nähwerkstatt der Schule und in der Sattlerei eines Autohauses von Schüler*innen selbst genäht. Während Schulpraktika mit einem kooperierenden Unternehmen entstanden die Pontons der „Johanna“, welche von den Praktikant*innen geschweißt, korrosionsgeschützt und anmontiert wurden.
Im August 2013 wurde das Schulschiff „Johanna“ das erste Mal zu Wasser gelassen. Seit inzwischen zehn Jahren pflegen und warten die Schüler*innen das Schiff regelmäßig im Ganztagsbereich unter Anleitung des Bootsführers und arbeiten im Frühjahr viele Stunden daran, damit das Schiff während der Sommermonate sowohl den Schüler*innen selbst als auch Gästen auf der Havel zur Verfügung steht. Sogar für die Wartung des Bootsmotors sind Schüler*innen in Zusammenarbeit mit einer Kfz-Werkstatt verantwortlich.
Durch den Bau und die weitere Nutzung des Schulschiffes erleben die Schüler*innen am praktischen Beispiel die Bedeutung von handwerklichen Fähigkeiten. Dabei werden Interesse und Liebe zu handwerklichen Berufen entwickelt. Das ermöglicht es, zielgerichteter in eine Ausbildung zu gehen.
Außerdem stärkt das gemeinsame Engagement den Teamgeist und das Selbstvertrauen. Alle sind mit Leib und Seele dabei und erleben, was sie selbst an Stärken einbringen können und wie sich ihre Fähigkeiten gegenseitig ergänzen. Die Schüler*innen erfahren direkt einen Nutzen ihrer Teamarbeit, erleben die eigene Wirksamkeit und sind jedes Jahr aufs Neue stolz, wenn das Schulschiff vermietet wird.
Der Förderverein…
Der Förderverein unterstützt das Schulschiff-Projekt finanziell durch:
- Finanzierung von Materialien für die Werterhaltung
- Versicherungsbeiträge
- Liege- und Standgebühren
- Benzinkosten
- Kosten für TÜV
- Buchhaltung
- Werbekosten
Zudem sind die beiden Schiffsführer*innen Mitglieder des Fördervereins und haben allein im Jahr 2022 ehrenamtlich zusammen mit Schüler*innen 36 Fahrten (138 Std.) absolviert und weitere 95 Stunden für Vor- und Nachbereitungen plus Instandhaltung investiert.
Infobox
Schulform / Kita /
Kindergarten:
Bundesland:
Name und Internetseite der Kita oder Schule:
Johann-Heinrich-August-Duncker Oberschule
Name des Kita- oder Schulfördervereins:
Anzahl der Kinder und Jugendlichen im Projekt:
„Die Arbeit an und auf unserem Schiff hat mich fasziniert, da die Tätigkeiten so vielfältig waren und ich gelernt habe, dass ich etwas leisten kann und stolz auf mich sein darf!“ ehemaliger Schüler und heute Auszubildender in einer Tischlerei.
Der Förderpreis „Verein(t) für gute Kita und Schule“ zeichnet deutschlandweit erfolgreiche Projekte von Kita- und Schulfördervereinen aus. Ziel ist es, in Kitas und Schulen wirksame Projekte zu entdecken, zu fördern und zu verbreiten. „Spicken und Nachahmen sind ausdrücklich erwünscht!“, so der Wunsch der spendenfinanzierten Stiftung Bildung. Sie arbeitet dabei bundesweit eng mit den Verbänden der Kita- und Schulfördervereine zusammen.
Mit Ihrer Spende können Sie uns dabei helfen, dass Ideen und Vorhaben wie diese vor Ort langfristig realisiert werden können.