Projekt „Diversity Dive“

Einsteigen in einen Anti-Diskriminierungsdiskurs

Die Diversitäts-AG eines Gymnasiums hat zu einer Workshopreihe mit dem Titel „Diversity Dive“ eingeladen – ein Angebot für Schüler*innen der 8.-10. Klasse.

Bereits seit zwei Jahren besteht die Diversitäts-AG, in der sich engagierte Oberstufenschüler*innen mit der Unterstützung einer Lehrkraft gegen Diskriminierung an der Schule einsetzen. Mit selbstgewählten Projekten gelingt es ihnen, auf Missstände aufmerksam zu machen und Veränderungen vorzunehmen. Sie kooperieren mit der Schüler*innenvertretung und sind in engem Kontakt mit der Schulleitung. Anfang 2023 zum Beispiel setzten sie kostenlose Periodenprodukte für die ganze Schulgemeinschaft durch.  

Da viele der engagierten Schüler*innen zum Sommer hin die Schule verlassen, stellte sich die Frage nach dem Nachwuchs für die AG. Viele hätten sich gern schon früher engagiert gehabt, meinten aber, dazu über zu wenig Wissen und Selbstbewusstsein verfügt zu haben. 

So entstand das Projekt Diversity Dive, eine Workshopreihe für interessierte 8.-11.-Klässler*innen, die mehr wissen wollten über Themen wie Diskriminierungen, Allyship, Queerness etc. Es folgte ein Programmangebot mit Ausflügen und Workshops: Die Queer School e.V. (vielfaltssensible Bildung, Beratung und Kulturarbeit) entwickelte einen dreiteiligen Workshop zu den Themen Queerness, Diskriminierung, sexuelle Bildung und Allyship. Eine Lesung eines Autors und LGBTQAI-Aktivisten zur politischen Verfolgung von Minderheiten in Uganda gehörte ebenso zum Programm wie der Vogue-Tanzworkshop eines professionellen Choreographen. Hier wurden den Schüler*innen Geschichte und Technik dieser queeren Tanzrichtung nahe gebracht. „Eine haarige Angelegenheit – Warum Haare politisch sind“ lautete der Titel einer gemeinsam besuchten Diskussionsveranstaltung.  

Im geschützten Raum des Projekts beschäftigen sich die jungen Menschen mit Diskriminierung. Sie erfahren Fakten und Geschichtliches über die Diskriminierungsformen in unserer Gesellschaft. Sie lernen, sich sprachsensibel auszudrücken und empathischer mit anderen Menschen umzugehen. In einem zweiten Schritt können sie dann zurück in dieSchulgemeinschaft treten, ihre Meinung verteidigen und sich als Ally bewusst für andere einsetzen. Sie werden zu Multiplikator*innen für ein friedliches und respektvolles Miteinander. 

Es sind weitere Veranstaltungen in Planung. Die neue Gruppe wächst langsam zusammen und inzwischen nehmen viele regelmäßig an der Diversitäts-AG teil. In dieser Arbeit lernen die Schüler*innen, etwas zu bewegen. Sie erproben verschiedene Strategien, Themen in die Öffentlichkeit zu tragen (Zines, Durchsagen, Plakate, Workshops), sich in einem größeren System sicher zu bewegen und passende Ansprechpartner*innen zu finden (Lehrkräfte, Schulleitung, Anträge an Stiftungen). Die erworbenen Fähigkeiten sind nach der Schule auf andere Kontexte anwendbar – ein Handwerkszeug für vielfaltssensible politische Arbeit. 

Infobox

Schulform / Kita /
Kindergarten:

Gymnasium

Bundesland:

Hamburg

Unterstützt durch:

durch den Schulförderverein

Anzahl der Kinder und Jugendlichen im Projekt:

28

Alter der Kinder und Jugendlichen im Projekt (Alterspanne):

12 bis 17 Jahre

„Ich wusste vorher überhaupt nichts über das Thema [Vogue-Tanz]. Durch den Workshop habe ich viel gelernt und habe jetzt eine Vorstellung davon.“ „Ich habe mich schon über kulturelle Aneignung informiert, aber es war etwas ganz anderes, mit einer betroffenen Person offen darüber zu sprechen.“

Der Förderpreis „Verein(t) für gute Kita und Schule“ zeichnet deutschlandweit erfolgreiche Projekte von Kita- und Schulfördervereinen aus. Ziel ist es, in Kitas und Schulen wirksame Projekte zu entdecken, zu fördern und zu verbreiten. „Spicken und Nachahmen sind ausdrücklich erwünscht!“, so der Wunsch der spendenfinanzierten Stiftung Bildung. Sie arbeitet dabei bundesweit eng mit den Verbänden der Kita- und Schulfördervereine zusammen.

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