Rassismus, Antisemitismus und Verschwörungsmythen, LGBTQAI+ und Zukunftsängste: aktuelle Themen, die vor allem junge Menschen beschäftigen, werden in dreitägigen Workshops bearbeitet.
Wie gehen wir mit dem aktuellen Rechtsruck in Deutschland um? Wie erkenne ich Fake-News und Verschwörungsideologien auf TikTok? Wie blicken wir positiv in eine Zukunft, in der der Klimawandel den Menschen die Lebensgrundlage entziehen kann? Wie spricht man eigentlich richtig über Diskriminierung, Rassismus und Antisemitismus?
Als ehemalige Gesamtschule hat das jetzige Gymnasium eine sehr diverse Schüler*innenschaft. So entstanden der Wunsch und die Notwendigkeit, aktuelle Fragen zu adressieren. Gemeinsam mit den Schulsprecher*innen und der Schüler*innenvertretung wurde deshalb ein Workshopprogramm zusammengestellt, welches die Diversität der Schüler*innenschaft widerspiegelt. Neben Vermittlung von politischer Bildung sollte dabei auch ein Identifikationspotenzial und Empowerment für Jugendliche aller Hintergründe, POCs und queere Schüler*innen geboten werden. Die Leitfrage: Wie können wir als Schulgemeinschaft aktiv werden und Courage zeigen?
Um für die Schüler*innen einen „safer space“ jenseits des klassischen schulischen Kontexts zu bieten, wurden zu allen Themen jeweils externe Initiativen eingeladen, die viele diverse Workshops anbieten konnten:
- Planspiel zum Thema Macht, Diskriminierung und Rassismus (Wertzeug e.V. Mainz)
- Workshop zum Thema Rassismus, antimuslimischer Rassismus (Schwarze Schafe e.V. Hannover)
- Workshop zum Thema Antisemitismus und Verschwörungsideologie (Un/gleich Rheingau-Taunus-Kreis)
- Workshop zum Thema Queere Identität und LGBTQAI+ (SCHLAU Wiesbaden)
- Workshop zum Thema Zukunftsängste und Zukunftsvisionen (Nur Mut Wiesbaden)
Der Illustrator Steffen Kraft (Iconeo Design Studio) hat die Workshops durch ein „Graphic Recording“ begleitet und somit ein künstlerisch-illustratorisches Protokoll erstellt.
Die Workshop-Teilnehmer*innen wurden sachlich informiert und für Diskriminierungsformen sensibilisiert, diskriminierte Jugendliche im Erleben ihrer Selbstwirksamkeit gestärkt. Denn: nur wer die Strukturen der Gesellschaft versteht, hat Interesse, gesellschaftliche Ungleichheiten zu überwinden. Wer sich in einer Gesellschaft wirklich gesehen fühlt, hat Lust, diese mitzugestalten. Wer im kleinen Rahmen erlebt, wie viel man bewegen kann, hat den Mut Demokratie zu gestalten und Frieden und Freiheit zu sichern.
Die Jugendlichen haben mit der Workshopreihe auch Werkzeuge an die Hand bekommen, wie sie z.B. mit Hass im Netz und eigenen Diskriminierungserfahrungen besser umgehen können. Sie konnten erkennen, was Desinformation und rechte Narrative bedeuten und schlussendlich, wie man gesellschaftliches Zusammenleben nachhaltig gestalten kann.
Zunächst als Pilotprojekt durchgeführt, soll die Workshopreihe langfristig in der Schule integriert werden.
Infobox
Schulform / Kita /
Kindergarten:
Bundesland:
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Anzahl der Kinder und Jugendlichen im Projekt:
Alter der Kinder und Jugendlichen im Projekt (Alterspanne):
„Ach krass, es gibt ja gar keinen Rassismus gegen Weiße."
Der Förderpreis „Verein(t) für gute Kita und Schule“ zeichnet deutschlandweit erfolgreiche Projekte von Kita- und Schulfördervereinen aus. Ziel ist es, in Kitas und Schulen wirksame Projekte zu entdecken, zu fördern und zu verbreiten. „Spicken und Nachahmen sind ausdrücklich erwünscht!“, so der Wunsch der spendenfinanzierten Stiftung Bildung. Sie arbeitet dabei bundesweit eng mit den Verbänden der Kita- und Schulfördervereine zusammen.
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