Projekt „Präventives Verhaltenstraining“

Gewaltvermeidung kann man lernen

Was sind häufige Gründe für Konfliktsituationen? Wie können diese bereits im Vorfeld verhindert werden? Die Jugendlichen eines Beruflichen Gymnasiums erkunden ihre Möglichkeiten.

Gleich in der ersten Schulwoche des neuen Schuljahrs nehmen die Schüler*innen der 11. Klasse und ihre Lehrkräfte an einem zweitägigen Seminar teil. Ein externes Gewaltpräventionszentrum aus Sachsen bietet diese Schulung zu Kommunikations-, Emotions-, Konflikt-, Deeskalations-, Anti-Impulsivitäts- und auch Eigenschutztraining an. Der Zeitpunkt für dieses Training ist ganz bewußt gewählt, um die Kennenlernphase der Schüler*innen professionell zu begleiten und eventuelle (Gewalt)Erfahrungen proaktiv zu thematisieren. Betroffene Jugendliche können so zeitig identifiziert und unterstützt werden (z.B. von den Beratungslehrer*innen). So entstand das Projekt zu einer Präventionsmaßnahme: aktiv werden, bevor man aktiv werden muss.  

Viele der Schüler*innen haben in ihrer bisherigen Schulkarriere oder auch im privaten Umfeld Gewalterfahrungen gemacht – sei es psychisch/physisch oder aktiv/passiv. In einem neuen Umfeld, wie es das berufliche Gymnasium darstellt, holen solche Erfahrungen die Jugendlichen oft wieder ein. Diese Tatsache kann sie durchaus auch vom Erreichen des Ausbildungsziels abhalten und den Weg zum Abitur versperren.  

Oft schon mussten die Beratungslehrer*innen feststellen, dass die Jugendlichen bereits viel zu lange ohne jegliche Unterstützung zurechtkommen mussten – das stand ihrer Entwicklung extrem entgegen. 

Im Training wird den Jugendlichen gezeigt, warum Konfliktsituationen entstehen und wie sich diese im Vorfeld verhindern lassen bzw. wie sie in Konfliktsituationen deeskalierend wirken können. Ein gewaltfreies Miteinander ist Grundlage einer demokratischen Gesellschaft. Toleranz, Freiheit und Frieden setzt eine gewaltfreie, offene Gesellschaft voraus. Durch die (teilweise) emotionalen Erfahrungen, die die Jugendlichen in diesem Projekt erleben, können sie auch positiv in die Gesellschaft wirken. 

Das positive Feedback in den letzten Schuljahren bestätigte die Schulleitung, das seit 2020 etablierte Projekt weiterzuführen. Einige weitere Trainings mit anderen Klassen des Schulzentrums konnten inzwischen durchgeführt werden. Schüler*innen, die bereits am Training teilgenommen haben, agierten dabei als Multiplikator*innen. 

Infobox

Schulform / Kita /
Kindergarten:

Gymnasium im beruflichen Schulzentrum

Bundesland:

Sachsen

Unterstützt durch:

die Freunde des Beruflichen Schulzentrums

Anzahl der Kinder und Jugendlichen im Projekt:

150

Alter der Kinder und Jugendlichen im Projekt (Alterspanne):

16 bis 18 Jahre

"Zum einen wurde das gegenseitige Kennenlernen sehr gut unterstützt und zum anderen wurden viele nützliche praktische Hinweise für brenzlige Situationen gegeben."

Der Förderpreis „Verein(t) für gute Kita und Schule“ zeichnet deutschlandweit erfolgreiche Projekte von Kita- und Schulfördervereinen aus. Ziel ist es, in Kitas und Schulen wirksame Projekte zu entdecken, zu fördern und zu verbreiten. „Spicken und Nachahmen sind ausdrücklich erwünscht!“, so der Wunsch der spendenfinanzierten Stiftung Bildung. Sie arbeitet dabei bundesweit eng mit den Verbänden der Kita- und Schulfördervereine zusammen.

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