Queere Jugendarbeit

Vielfalt leben an der IGS Einbeck

Kurzbeschreibung

Begonnen wurde das Projekt der vier Klassen des 8. und 9. Jahrgangs mit einem Schulkabarett mit dem Titel „Homologie“. Teilgenommen haben über 150 Jugendliche im Alter von 13-16 Jahren, die aus dem Landkreis Northeim stammen.

Es ist dem Theaterpädagogen Timo Becker gelungen Jugendliche und ihre Tutor*innen mit der Aufführung in seinen Bann zu ziehen. Auch die anwesenden Lehrer*innen und Schulbegleiter*innen waren begeistert.

In einer  Abendvorstellung „Gayversity-Gay-Life-Balance fürs Business“ wurden alle Eltern eingeladen. Die Veranstaltung wurde federführend durch den Einbecker Verein M.U.T.I.G. e.V. organisiert. Die Kosten für die Abendveranstaltung wurden über Fördermittel der Stiftung Bildung mitgetragen.

In nachfolgenden Projekt wurden folgende Themen erörtert:

Wie reagiere ich, meine Familie, Clique, Klasse, die Gesellschaft, wenn sich jemand traut sich zu outen, wie unterstütze ich meine Freunde wenn homophobe, lesben- und schwulenfeindliche Einstellungen laut werden. Respekt und Toleranz in der Klassengemeinschaft und der Gesellschaft war ein zentraler Punkt. Die Schüler*innen sprachen auch über Berichte der LGBTIQ – Bewegung in den sozialen Medien.

Zur Vor- und Nachbereitung konnten die Tutor*innen mit den Klassen das Unterrichtsmaterial zum kabarettistischen Schulprogramm nutzen. Ein Zeitungsartikel der örtlichen Presse sowie Instagram Artikel publizierten das Projekt.

Die Posterausstellung der großformatigen DIN A0-Comics von Martina Schradi, „Ach so ist das“, war wochenlang im Flur des 8. und 9. Jahrgangs aufgehängt. Mit diesem Material wurde im Werte- und Normenunterricht sowie im Fach Deutsch gearbeitet.

Alle Klassen nahmen am Bildungs- und Antidiskriminierungworkshops zu geschlechtlichen Identitäten und sexuellen Orientierungen teil. Ehrenamtlichen Teams von „Schlau Göttingen“ gaben Möglichkeit, mit jungen lesbischen, schwulen, bi, trans*, inter* und queeren Menschen ins Gespräch zu kommen. Mittels lebendiger, pädagogischer Methoden wurde niedrigschwellig und unaufgeregt in die Themengebiete eingeführt. Lebenswirklichkeiten und Biografien wurden besprochen, ebenso das eigene Coming-Out, Diskriminierungserfahrungen sowie Vorurteile und Rollenbilder.

“Mal was anderes… hat Spaß gemacht…danke, dass du uns erzählt hast, wie deine Eltern auf das Outing reagiert haben…so gehe ich entspannter damit um, wenn ich es mal im Freundeskreis erlebe…“stand auf den Rückmeldebögen.

Es gab so Unterstützung beim Erkennen und Reflektieren von Vorurteilen und Klischees, Sensibilisieren für die Lebenssituation von jungen LQBTIQ*-Personen, Vorbeugen physischer und psychischer Gewalt, beim Fördern von Respekt und Akzeptanz von geschlechtlicher und sexueller Vielfalt, Vermitteln von Kompetenzen für ein Engagement gegen Homo- und Trans*phobie und beim Mutmachen, damit Jugendliche einen selbstbewussten Umgang mit ihrer sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Identität erlangen.

Das gesamte Projekt bietet eine wichtige Form der Auseinandersetzung auf der emotionalen Ebene und fördert den Respekts und die Akzeptanz von geschlechtlicher und sexueller Vielfalt.

Infobox

Förderfonds:

Vielfältig l(i)eben

Schulform:

Integrierte Gesamtschule

Förderung durch:

Förderverein der IGS Einbeck

Bundesland:

Niedersachsen

Methoden:

Lernen durch Workshops

Vernetzung:

Verein M.U.T.I.G.  e. V.

Schlau Göttingen

Kreisjugendpflege Landkreis Northeim

Timo Becker, Theaterpädagoge

Martina Schradi, Graphic Recorderin

“Durch das Zusammenspiel aller Module des Projektes konnten wir durch Ihre finanzielle Unterstützung dieses tolle Angebot durchführen und mit Engagement Homo- und Transphobie entgegentreten. Unseren Jugendlichen wurden gestärkt für einen selbstbewussten Umgang mit ihrer eigenen sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Identität sowie der Toleranz gegenüber anderen Personen. Vielen Dank für Ihre Unterstützung!” 

Schulsozialpädagogin der IGS Einbeck

Gemeinsam mit unseren Partner*innen, können wir von der Stiftung Bildung vielseitige, wirksame und innovative Projekte von Kindern, Jugendlichen und ehrenamtlich Engagierten an Schulen und Kitas umsetzen.

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