Die Kinder der Ganztagsgrundschule mischen im Schulleben kräftig mit. Das bedeutet demokratische Mitgestaltung, Selbstwirksamkeit, ein wertschätzendes Miteinander.
Im demokratischen Prozess kommt den Schülersprecher*innen eine bedeutsame Rolle zu. Diese werden gleich zu Schuljahresbeginn gewählt: Die Kinder des 3. und 4. Jahrgangs nehmen als Kandidat*innen teil und werben mit einem selbstgestalteten Plakat in ihrer jeweiligen Stammgruppe um Stimmen. In der pädagogischen Begleitung werden z.B. Bücher wie „Ich bin für mich“ besprochen sowie die Aufgaben erklärt, die die Schülersprecher*innen erfüllen sollen. In der Regel werden zwei Kinder pro Stammgruppe als Schülersprecher*innen gewählt. Der Rahmen für diese Wahl sind die „WUBAMI-Wochen“, die dem Ankommen, Kennenlernen und Zusammenwachsen der jahrgangsgemischten Stammgruppen dienen.
Jeweils am Freitag treffen sich die Schülersprecher*innen für eineinhalb Stunden zu einem Seminar. Hier wird reflektiert, was im Verlauf der Woche in der Stammgruppe so passiert ist und welche Themen im Schulalltag aufgetaucht sind. Neue Ideen? Auch diese werden hier gesammelt. Das können z.B. die Pausengestaltung sein oder auch Vorschläge für das nächste Schulfest.
Die Schülersprecher*innen sind das Sprachrohr für ihre Mitschüler*innen. Sie übernehmen auch die Kommunikation mit der Schulleitung, wenn es um Wünsche für den Schulalltag geht (z.B. Exkursionen).
Auch als Streitschlichter sind die Schülersprecher*innen sehr gefragt. Diese Rolle will erst mal gelernt sein. Deshalb gibt es ein Extraprogramm für die Sprecher*innen, in dem Streitschlichtung und Konfliktlösung im Vordergrund stehen. In Rollenspielen kann man streiten üben oder wie man einem Konflikt auf den Grund geht. Sind die Probleme größer, erarbeiten die Schulsprecher*innen auch mal Vorschläge für eine Verbesserung für alle (z.B. „Störung“ des Sportunterrichts durch eine „zu wilde“ Schülergruppe).
In der Arbeit der Schülersprecher*innen werden politische Prozesse im Kleinen abgebildet. Die Grundschüler*innen erleben Selbstwirksamkeit und lernen Handlungsmöglichkeiten bei Problemen kennen, mit welchen Schritten man eine Aufgabe bewältigt, wer eingebunden werden muss und wie man Vorschläge formuliert.
Bisweilen gibt es Hürden, die demotivieren (z.B. wenn das Faschingsfest nicht wie geplant durchführbar ist) oder die Kinder mit Gefühlen wie „Zu-viel-Verantwortung“ umgehen lernen müssen. Dennoch können sich die meisten der aktuellen Schülersprecher*innen gut vorstellen, auch in der weiterführenden Schule Verantwortung zu übernehmen und ihr Umfeld mitzugestalten.
Infobox
Schulform / Kita /
Kindergarten:
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Anzahl der Kinder und Jugendlichen im Projekt:
Alter der Kinder und Jugendlichen im Projekt (Alterspanne):
„Es ist schön, dass man anderen helfen kann.“ (Helene, 4. Jahrgang) „Es macht Spaß, eine Aufgabe zu haben, die verpflichtend ist.“ (Leon, 4. Jahrgang)
Der Förderpreis „Verein(t) für gute Kita und Schule“ zeichnet deutschlandweit erfolgreiche Projekte von Kita- und Schulfördervereinen aus. Ziel ist es, in Kitas und Schulen wirksame Projekte zu entdecken, zu fördern und zu verbreiten. „Spicken und Nachahmen sind ausdrücklich erwünscht!“, so der Wunsch der spendenfinanzierten Stiftung Bildung. Sie arbeitet dabei bundesweit eng mit den Verbänden der Kita- und Schulfördervereine zusammen.
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