Geflüchtete und deutsche Jugendliche im Alter von 17 bis 21 Jahren tauschen sich aus, entwerfen gemeinsam eine temporäre Begegnungsstätte für den Schulhof und setzen ihre Ideen im digitalen und analogen Modellbau um. Sie verlieren ihre Scheu gegenüber anderen Kulturen, anderen Menschen sowie der digitalen Produktionsweise im Handwerk und gewinnen neue Perspektiven und Freund*innen hinzu.
Durch die Frage „Wie kann ein Ort für uns in der Schule aussehen?“, lernen sich geflüchtete und deutsche Jugendliche kennen und erhalten einen Einblick in die jeweiligen Lebenswelten, -vorstellungen und -ängste. Trotz aller Unterschiede entdecken sie, dass alle sehr ähnliche Probleme, Visionen sowie Kompetenzen haben. Der Mensch wird zum Maßstab, unabhängig seiner Herkunft.
Das Handwerk und die Architektur dienen der thematischen Verbindung. Durch die Kooperation mit einer offenen Werkstatt, die auf computergesteuerte Fertigung für alle ausgerichtet ist, werden die Ideen im Modell realisiert. Die Modelle als Handlungsprodukte dienen der Identifikation und der Wahrnehmung der Selbstwirksamkeit. Gleichzeitig lernen die Geflüchteten Deutsch und erweitern ihren bisherigen Grundwortschatz. Alle Projektteilnehmer*innen erlernen Fachvokabular aus den Bereichen Architektur, Handwerk und Produktion. Durch die Verlagerung der Produktion in die Räume des Fab Labs eröffnen sich neue Spielräume für die gemeinsame Kommunikation.
Im Projekt sollen die Jugendlichen eigene Ideen entwickeln, die das technische und praktische Know-how mit der Notwendigkeit vor Ort verbinden. Außerdem sollen Entwicklungs- und Umsetzungsmöglichkeiten in den Herkunftsländern aller Teilnehmer*innen mitgedacht werden. Im Vordergrund stehen die Umsetzung im Alltag sowie ein umfassendes Wissen über Materialien, Utensilien und Werkzeugen, um in Zukunft nachhaltig handeln zu können. Außerdem werden die Teilnehmer*innen mit digitalen Werkzeugen vertraut gemacht, um gleich die Zukunft des Handwerks kennenzulernen und Ängsten entgegenzuwirken.
Dazu gehört auch die Weitergabe des frisch erlernten Wissens an andere Mitschüler*innen, die sich bislang nicht die Nutzung des 3-D-Druckers und Lasercutters zutrauten.
Der Förderverein…
Der Förderverein ermöglichte die Teilnahme an der Chancenpatenschaft und die Umsetzung des Projekts für die Geflüchteten.
Jury-Preis 2023
Infobox
Schulform / Kita /
Kindergarten:
Bundesland:
Name und Internetseite der Kita oder Schule:
RBZ Wirtschaft Kiel
Name des Kita- oder Schulfördervereins:
Anzahl der Kinder und Jugendlichen im Projekt:
„Ich konnte viel bei meinem Projekt helfen. Das hätte ich nicht gedacht, denn ich habe noch Probleme mit meinem Deutsch.“ Teilnehmer mit Fluchterfahrung
Der Förderpreis „Verein(t) für gute Kita und Schule“ zeichnet deutschlandweit erfolgreiche Projekte von Kita- und Schulfördervereinen aus. Ziel ist es, in Kitas und Schulen wirksame Projekte zu entdecken, zu fördern und zu verbreiten. „Spicken und Nachahmen sind ausdrücklich erwünscht!“, so der Wunsch der spendenfinanzierten Stiftung Bildung. Sie arbeitet dabei bundesweit eng mit den Verbänden der Kita- und Schulfördervereine zusammen.
Mit Ihrer Spende können Sie uns dabei helfen, dass Ideen und Vorhaben wie diese vor Ort langfristig realisiert werden können.