Schulkiosk

Ein Non-Profit-Schulkiosk, der nachhaltig stärkt und bildet.

„Wir wollen ernsthaft nachhaltig Wirtschaften und all das selbst produzieren, was wir selbst produzieren können.“

Der Schulkiosk an einer Schule in Bad Tölz ist mehr als ein reiner Verkaufsstand: Er ist identitätsstiftend für die beteiligten Jugendlichen, Lernort und Lebenswelt für BNE und wegweisend für ein Verständnis einer gesunden Ernährung. Um zukünftig auch einen Schulgarten bewirtschaften zu können und um effektiv in der Küche die eigenen Produkte herzustellen, wurde die Schüler*innenfirma 2022 von youstartN gefördert.

In der Schüler*innenfirma Kiosk AG wird jahrgangskombiniert zusammengearbeitet. Gemeinsam nutzen die jungen Unternehmer*innen den Kiosk als eine Art „Lernlabor“ und erschaffen für die gesamte Schulfamilie ein Bewusstsein für Umweltschutz und nachhaltiges Handeln. Die Jugendlichen erproben gemeinsam nachhaltige Geschäftspraktiken und motivieren ihre Kundschaft selbst nachhaltige Entscheidungen zu treffen. Überwiegend ist es sogar so, dass die Schüler*innen ihre Erfahrungen mit in ihre Familien tragen.

Foto: Lisa Scheddin [Abbildung des Kiosks mit Pausenecke].

„Mir macht das Arbeiten im Team am meisten Spaß und das Verkaufen“

Trotz steigender Preise im Einkauf will die Kiosk AG mit ihrem „Essensstandl“ weiterhin bezahlbare Preise anbieten. Dies ermöglichen sie, indem sie auf regionale und saisonale Produkte zurückgreifen. Diese sind oft kostengünstiger als importierte Produkte und unterstützen gleichzeitig die lokale Wirtschaft und Landwirte. Eingekauft wird das meiste im Unverpacktladen, um gar nicht erst für ungewollte Verpackungen mitzubezahlen. Saisonales, selbst angepflanztes Gemüse aus dem neuen Schulgarten sorgt zudem für saisonale Vielfalt und Frische bei den Speisen. Selbstgemachte Angebote wie das Bircher Müsli oder die Energieriegel ermöglichen ebenfalls eine kostengünstige Lösung und die Kontrolle der verwendeten Zutaten.

Die Kiosk AG hat zudem einen Plan entwickelt, um der Lebensmittelverschwendung vorzubeugen, denn alle übrig gebliebenen Speisen werden nicht weggeschmissen, sondern am darauffolgenden Tag für die Hälfte des Preises verkauft. Auch Müllvermeidung spielt bei der Kiosk AG eine wichtige Rolle. Die selbstproduzierten Speisen werden entweder unverpackt angeboten oder mittels Pfandsystem. Besonders das Pfandsystem für die Gläser, die für den Verkauf des Bicher Müsli verwendet werden, sind relevant, um die Nachhaltigkeit der Schüler*innenfirma zu fördern und Müllvermeidung bei den Mitschüler*innen und im schulischen Umfeld bewusst zu machen.

Foto: Lisa Scheddin [Kioskverkauf in der großen Pause].

Besonders das Pfandsystem für die Gläser, die für den Verkauf des Bicher Müsli verwendet werden, sind relevant, um die Nachhaltigkeit der Schüler*innenfirma zu fördern und Müllvermeidung bei den Mitschüler*innen und im schulischen Umfeld bewusst zu machen. Damit das Pfandsystem reibungslos an der Schule umgesetzt wird, hat die Kiosk AG einen akzeptablen Pfandbetrag auf das Glas festgelegt, der zeitgleich die Schulfamilie motiviert, die Gläser zurückzubringen, anstatt sie wegzuwerfen.

Foto: Lisa Scheddin [Pfandrückgabe und Preislisten der Kiosk AG].

„Gutes Essen lohnt sich und man kann dabei viel selbst machen.“

Der mitwirkenden Schüler*innen haben sich auch um das Marketing ihres nachhaltigen Schulkiosks gute Gedanken gemacht, denn um das Geschäft zu fördern, die Schulgemeinschaft einzubeziehen und nachhaltige Gewinne zu erzielen, können die Mitschüler*innen Gutscheine in verschiedenen Wertigkeiten erwerben. Die „Mach mal Pause-Gutscheine“ werden z.B. bei Sportveranstaltungen als Preis verliehen oder können als Geburtstagsgeschenk untereinander verschenkt werden. Dies verschafft dem Kiosk Kundenbindung und Wertschätzung.

„Die Gutscheine schaffen ein stärkeres Bewusstsein für unseren Kiosk.“

Foto: Lisa Scheddin [Abbildung der „Mach mal Pause-Gutscheine“].

Die youstartN-Förderung nutzten die Schüler*innen, um in Küchengeräte zu investieren. Diese sollen dazu beitragen das Angebot des „Essensstandl“ zu erweitern und die kurze Zeit der Essenzubereitung effektiv zu nutzen.