Geflüchtete gestalten Projekte
Im Rahmen des Projekts „Die Suche nach dem Glück“ können Schüler der Grundschule Bestensee nach dem Unterricht an besonderen Projekten und AGs teilnehmen. Diese werden nämlich von Geflüchteten der örtlichen Übergangsunterkunft geplant und durchgeführt. Schüler und Flüchtlinge arbeiten hier zusammen und lernen und profitieren voneinander.
Um herauszufinden, welche Projekte sich die Schüler wünschen, wurden zusammen mit den erwachsenen Geflüchteten „Glücksfinder-Fragebögen“ entwickelt, auf denen die Schüler zwischen verschiedenen Aktivitäten wählen konnten.
In Projekttreffen für Interessierte, die von zwei Theaterpädagogen geleitet wurden, konnten spielerisch Berührungsängste abgebaut werden. Nachfolgend wurden Tandems zwischen den Geflüchteten und Fach- und Lehrkräften, darunter auch sechs Künstler und Künstlerinnen, gebildet. Die Tandems sammelten dann weitere Ideen für die Projekte und planten die genauere Durchführung in der Austauschphase. Ideen und Projektvorschläge konnten auch jeder Zeit von den Schülern selbst eingebracht werden. Die Projekttreffen finden regelmäßig alle sechs Wochen statt und dienen dem gemeinsamen Austausch, dem Planen von neuen Projekten sowie dem Knüpfen neuer Kontakte zu Flüchtlingen.
Die gegenseitige Wertschätzung kann wachsen
Die Angebote erstreckten sich von kulturellen Aktivitäten wie Tanzen, Musik und Kochen über Orterkundungen bis hin zu einer Modell-AG, in der die Schüler ihr individuelles Modellhaus bauen konnten.
Die Schüler haben mit viel Freude an den Projekten teilgenommen und diese auch mitgestaltet, so dass es auch im folgenden Schuljahr wieder eine Vielzahl von Angeboten geben konnte.
Während der Projekte kam es zu einem umfassenden Austausch zwischen Schülern und Geflüchteten. So konnten unbefangen Fragen gestellt werden und die anfangs noch ungewohnte Arbeit mit den erwachsenen Geflüchteten wurde schnell zur Normalität. Durch die dabei beidseitig entstehende Akzeptanz und Wertschätzung trägt „Die Suche nach dem Glück“ einen wichtigen Teil zu einer offenen, toleranten und vielseitigen Gesellschaft bei.
Das Projekt war nur durch die Zusammenarbeit mit dem Übergangswohnheim Bestensee-Pätz möglich, das den Kontakt zu den interessierten Geflüchteten vermittelte. Auch der Einsatz der Lehrer und der Künstler, die die Projekte freiwillig als Mentoren begleiteten, war für den Erfolg des Projekts unverzichtbar.
Die Schule und der Förderverein
Der Förderverein wurde 2005 gegründet, unterstützt die Schule bei der inhaltlichen Arbeit und fördert die Rahmenbedingungen. Er hilft außerdem bei Schulveranstaltungen, unterstützt Fahrten wie zum Beispiel das Skilager und beteiligt sich an der Schaffung eines angenehmen, vielfältigen und inklusiven Lernumfeldes.
Die Grundschule Bestensee in Brandenburg liegt etwa 40 Kilometer von Berlin entfernt und steht unter dem Leitsatz „Kinder sind keine Fässer die man füllt, sondern Feuer, die entfacht werden wollen“, für die Förderung der individuelle Stärken und Interessen ihrer Schüler. Die enge Zusammenarbeit zwischen Schülerinnen und Schülern, Eltern, Lehrkräften und Kooperationspartern ist ein weiteres Merkmal der Schule.