„Dass wir einen Satelliten hochschießen, das ist für mich eine sehr interessante Erfahrung“
Das ist die Motivation eines Schülers der Schüler*innenfirma Minisat aus Lich. Die Schüler*innenfirma wurde 2022 von youstartN gefördert und nutzt die Förderung für die Kosten des Raketenstarts, die in Zusammenarbeit mit der NASA entstehen. Denn nur so kommt der Satellit in die Erdumlaufbahn.
Seit zwei Jahren gibt es die Schüler*innenfirma Minisat an der Gesamtschule in Lich. Die Schüler*innen waren von Anfang an begeistert an einem Projekt zu arbeiten, welches nicht weniger zum Ziel hat, als einen Satelliten in die Erdumlaufbahn zu schießen. Die Idee dazu kam Bernhard Krenig, dem betreuenden Lehrer, bereits Jahre früher, als er einen Artikel über Würfelsatelliten und deren Forschungsmöglichkeiten gelesen hatte.
Foto: Aldo Stephan, [Schüler hält den 10 mal 10 Zentimeter großen Würfelsatellit].
Anfangs kam die Begeisterung der Schüler*innen allein durch das Vorhaben in den Weltraum vorzustoßen. Im Prozess ergaben sich jedoch weitere Fragen und das Projekt wuchs. Welchem Zweck wird der Satellit dienen? Wozu wird er ins All geschossen? Die Schüler*innen haben hierzu auch heute noch verschiedene Ansichten. Einer Schülerin liegen Insekten am Herzen und so ist ihr das Modul, welches die Insektenpopulation untersucht, wichtiger. Einer anderen Schülerin ist die Untersuchung des Grundwassers relevanter. „Wir sind das Land [in Europa] mit dem meisten Grundwasser, gleichzeitig verlieren wir am meisten Grundwasser.“
Foto: Anna Anger, [Schüler*innen zeigen den Zusammenbau des Satelliten].
Der Satellit wird letztlich beides untersuchen und bringt zwei Sensoren in die Erdumlaufbahn. Ein Modul soll den Grundwasserspiegel in Deutschland untersuchen, das andere nimmt Daten über die Insektenbevölkerung auf. Die Daten werden anschließend zurück an Minisat gesendet, die diese dann Auswerten kann. Der Satellit hat, auch wenn er aktuell wieder in Lich ist, bereits eine große Reise hinter sich. Nachdem eine Kooperation mit der NASA zustande kam, musste der Prototyp zur Prüfung in die USA geschickt werden. Nachdem der Satellit von den Mitarbeitenden der NASA auseinandergenommen wurde und alle Einzelteile eingehend geprüft wurden, kam die positive Rückmeldung. Der Würfelsatellit wird im Stauraum einer Rakete der NASA in die Erdumlaufbahn befördert.
Foto: Anna Anger, [Aldo Stephan und Schüler der Weltraum AG].
Für die Schüler*innen der Firma gab es im Verlauf des Projektes weit mehr zu tun, als sich naturwissenschaftlich zu belesen und den Satelliten zusammenzubauen. Die größten Hindernisse waren die enormen Kosten und die bürokratischen Hürden, die der Raketenstart bzw. die Beförderung in die Erdumlaufbahn bedeuteten. Es musste eine Kooperation mit einem Weltraumprogramm zustande kommen und die Schüler*innenfirma musste Gelder für den Start sammeln. Hierzu nutzt die Schüler*innen unter anderem auch die Förderung des youstartN-Förderprogramms der Stiftung Bildung. Auch plant die Firma Bausätze für den Würfelsatelliten an weitere Schulen zu verkaufen, um weitere Einnahmen zu generieren. Die Kooperation mit der NASA ist aber schon gesichert und der Start der Rakete mit dem Satelliten an Bord ist für 2023 geplant.
Infobox
Firmenname
Minisat
Schulform
Gesamtschule
Bundesland
Hessen
Kurzbeschreibung
Mini-Satellit untersucht Insektenbevölkerung und Grundwasserspiegel aus dem Weltall
Beachtete Nachhaltigkeitsziele:
BNE-Aktivität:
- Finanzielle Bildung
- Technikkompetenz
- Teamfähigkeit
- Wirtschaftliches Handeln
- Partizipation
- Forschungsdrang
- Physikalisches Verständnis
- Berufsbildung
Houston, wir haben ein Problen
–
Lich, wir haben kein Problem
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