nominiert für den Förderpreis Verein(t) für gute Schule 2015
Das Projekt Garten-Leben-Lernen soll den Schulgarten als elementaren Lernort fest in den Unterricht der Kesperschule Witzenhausen integrieren. Das Lernen in der Natur umfasst die Themen gesunde Lebensmittel und Ernährung, Lebensmittelproduktion und angrenzenden Themenbereiche. Im Sinne der Bildung für nachhaltige Entwicklung (z.B. Biodiversität, Klimawandel) werden diese Inhalte fest im Schulcurriculum der vierten Klassen verankert. Die Lerneinheiten finden ganzjährig wöchentlich statt.
Lernen in der Natur
Für die Projektdurchführung sind zwei außerschulische Gartenpädagogen engagiert, die über eine umfassende Expertise für das Projekt verfügen. Mit einem handlungsorientierten, partizipativen Ansatz planen sie mit den Schülerinnnen und Schülern die Schulgartensaison und kultivieren vielfältige Arten von Gemüse, Kräutern, Blumen und Obst. Die Gartenerzeugnisse werden gemeinsam verarbeitet und verspeist und zum Teil auf Schulfesten vermarktet. Ferner unterstützen die externen Experten die Schule hinsichtlich einer langfristigen Etablierung des Projekts.
Ziel ist die Integration des Schulgartens als festen Bestandteil des Unterrichts und eine Ausweitung des schulspezifischen Schwerpunkts „Lernen in der Natur“. Das Projekt will der Entfremdung junger Menschen von natürlichen Lebensmitteln und deren Produktion entgegenwirken. Dies ist auch im ländlichen Raum ein zentrales Problem, wie sich am täglichen Frühstück in der Schule zeigt. Durch Technisierung und Spezialisierung der Landwirtschaft sind die Produktionsschritte unserer Lebensmittel für junge Menschen kaum noch sichtbar. Kurzfristig erwarten wir ein besseres Ernährungsverhalten der Schüler, langfristig soll das Projekt sich auf die Wertschätzung von gesunden, regionalen und saisonalen Lebensmitteln auswirken und weitere soziale Fähigkeiten schulen.
Im Rahmen des Sachunterrichts arbeiten die drei vierten Klassen unserer Schule jede Woche zwei Stunden im Schulgarten. Das Projekt ist ganzjährig angelegt. Wenn das Wetter die Arbeit im Schulgarten verhindert, werden thematisch anknüpfende Einheiten durchgeführt. Dies gilt vor allem für die Zeiten außerhalb der Gartensaison. Somit bildet das Projekt einen festen Bestandteil im Schulalltag. Auch bei der Außendarstellung der Schule, z.B. bei Schulfesten oder Stadtfesten, auf denen die Schule sich vorstellt, ist das Projekt zentraler Bestandteil (v.a. über den Verkauf von Gartenprodukten).
Die Schule und der Förderverein
Der am 06.03.1990 gegründete „Förderverein Kesperschule Witzenhausen e.V.“ ist als gemeinnützig anerkannt und verwendet die Gelder ausschließlich um Lehrmittel zu ergänzen oder sonstige, den Bildungszielen der Schule dienenden Anschaffungen zu ermöglichen. Der Förderverein hat ca. 84 Mitglieder. Es werden Arbeitsgemeinschaften und Gemeinschaftsveranstaltungen der Schule gefördert, und andere im Interesse des Schulbetriebs förderungswürdige Anliegen unterstützt. Diese sind unter anderem die Schulbücherei, Spielgeräte auf dem Schulhof und den Spielwiesen, Spiele und zusätzliche Materialien für Unterrichtsprojekte wie der Schulgarten, der Schulwald, die Weihnachtsmusik und der Projektzirkus. Beteiligt sind Eltern, Lehrkräfte der Kesperschule und ehemalige Kollegen der Schulgemeinde. Der Förderverein bezieht seine finanziellen Mittel aus Mitgliederbeträgen und Spendengeldern.
Die Kesperschule ist eine dreizügige Grundschule mit Vorklasse in der Stadtmitte Witzenhausens. Sie wird von allen Kindern der Kernstadt Witzenhausen und dem Ortsteil Wendershausen besucht. Schüler aus allen Teilen der Welt besuchen unsere Schule, insbesondere durch den universitären Standort „Uni Kassel-Agrarwissenschaft“ und durch das ehemalige Grenzdurchgangslager Friedland. Der Schwerpunkt unserer pädagogischen Arbeit ist das entdeckende Lernen. Es ist uns wichtig, dass sich die Kinder wohl fühlen, sich etwas zumuten dürfen und in verschiedenen Projekten eigene Lernwege ausprobieren können.