Getragen wird das wachsende Bildungsengagement in Kita- und Schulfördervereinen von Tausenden Ehrenamtlichen. Die spendenfinanzierte Stiftung Bildung berät sie, bildet mit Wissen für Aktive fort und gibt ihnen Gelegenheit, Erfahrungen zu bündeln.
Die Fenster sind weit geöffnet in der Mainzer Leibnizschule. An einem Nachmittag Mitte August sind hier elf Vertreter*innen von Kita- und Schulfördervereinen aus ganz Rheinland-Pfalz zusammengekommen. Genau die richtige Runde für einen „Seminarfachtag“. Dazu hat die Stiftung Bildung hier eingeladen.
Zusatzangebote füllen kreativ Lücken
Die Unterstützung ist gerne gesehen. Denn über Kita- und Schulfördervereine bringen sich immer mehr Eltern, Lehrkräfte, Kinder, Jugendliche und viele interessierte Engagierte in ihrer Freizeit mit Ideen ein. Wer organisiert das Kita-Fest? Wie bekommen wir neue Bücher für die Schulbibliothek? Und könnte jemand die neue Projekt-AG am Nachmittag betreuen? Oft füllen hier die Engagierten kreativ Lücken und organisieren Zusatzangebote, die der Bildungsträger nicht ermöglichen kann. Das richtige Wissen für Aktive ist dabei wichtig.
Mehr als Spendensammler*innen
Der Handlungsbedarf, aber auch der Ideenreichtum der Engagierten vor Ort, ist groß. Gestartet wird oft mit der Gründung eines Kita- oder Schulfördervereins. Sie lohnt sich, um die begrenzten Ressourcen möglichst gut einzusetzen und ein Dach für alle Aktivitäten zu bilden. Traditionell wurden Kita- und Schulfördervereine hier nur als Spendensammler*innen gesehen. Doch das hat sich geändert.
Empfehlung: Aufnahme des Kita- bzw. Schulfördervereins mit beratender Stimme in die Kita- und Schulgremien
Empfehlung: Aufnahme des Kita- bzw. Schulfördervereins mit beratender Stimme in die Kita- und Schulgremien (PDF-Datei)
Wissen für Aktive: Viele Möglichkeiten
Die bunte Liste der Einsatzbereiche eines Kita- oder Schulfördervereins reicht von A wie Alumni bis Z wie Zukunftswerkstatt. Vorrangig fördern sie die Ausstattung vor Ort, Veranstaltungen für eine lebendige Kita- und Schulgemeinschaft sowie Projekte und AGs für Kinder und Jugendliche. Das ergab 2019 eine Mitgliederumfrage des Landesverbandes der Kita- und Schulfördervereine Berlin-Brandenburg e.V. (lsfb). Sehr häufig spielt der Sozialausgleich eine Rolle, etwa bei den Kosten einer Klassenfahrt. Unterstützt wird, was vor Ort gebraucht wird und machbar ist. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt, wie viele begeisternde Ideen zeigen.
Herausforderungen
Den vielen Möglichkeiten der Kita- und Schulfördervereine stehen Herausforderungen gegenüber. Häufige Themen bei Seminarfachtagen sind:
- Vereinsgründung, Vereinsstruktur- und Satzungsfragen
- Finanzen, Buchführung, Steuern und Gemeinnützigkeit
- Recht, Aufsichtspflicht, Haftung und Versicherungen
- Fundraising, Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit, siehe Lobby-Leitfaden (PDF-Datei)
- Ehrenamt, Anerkennungskultur und Mitgliedergewinnung
- Beschäftigung von Mitarbeiter*innen und Honorarkräften
Gut fortgebildete und professionelle Kita- und Schulfördervereine können so eine wichtige Triebkraft werden. Sie bieten genau das, was Ehrenamt, Kooperationen sowie Kinder- und Jugendbeteiligung am Standort brauchen: ein Netzwerk zum gemeinsamen Handeln und Anschubfinanzierung für die Umsetzung von Vorhaben, einen Austausch mit anderen engagierten Ideenfinder*innen, (über-)regionale Vernetzung und Wissenstransfer zu erfolgreichen Projekten und Engagement.
Tipps und Hilfen zur Gründung und Vereinsarbeit:
- Berlin-Brandenburg:
Handbuch für Kita- und Schulfördervereine – Tipps und Hilfen zur Gründung und Vereinsarbeit (PDF-Datei, www.lsfb.de) - Sachsen:
Handbuch für Kita- und Schulfördervereine – Tipps und Hilfen zur Gründung und Vereinsarbeit (PDF-Datei, www.slsfv.de) - Sachsen-Anhalt:
Handbuch für Kita- und Schulfördervereine – Tipps und Hilfen zur Gründung und Vereinsarbeit (PDF-Datei, www.lsfv-st.de) - Thüringen:
Verein(t). Handbuch für Fördervereine an Schulen und Kindergärten (PDF-Datei, www.tlsfv.de)