Auch in diesem Jahr feierte die Stiftung Bildung das bundesweite Bildungsengagement und die großartige Arbeit von Kita- und Schulfördervereinen aus ganz Deutschland. Über 300 Gäst*innen, davon rund 100 Kinder und Jugendliche, kamen ins Stiftungsforum am Brandenburger Tor, um die Verleihung des Förderpreises „Verein(t) für gute Kita und Schule“ mitzuerleben – ein inspirierendes Fest für Bildungsengagement und Demokratie.
35 Projekte zum Thema „Demokratie gestalten – Frieden und Freiheit l(i)eben“ ausgezeichnet
Im Rahmen des Förderpreises „Verein(t) für gute Kita und Schule“ wurden 35 herausragende Projekte ausgezeichnet, die Demokratiebildung und Mitbestimmung von jungen Menschen fördern. Mit großer Spannung wurde erwartet, welche Projekte einen der drei Jurypreise (jeweils mit 5.000 Euro dotiert) und welche einen der drei Publikumspreise (mit 2.500, 1.500 und 1.000 Euro dotiert) erhalten.
Engagierte Grußworte und inspirierende Moderation
Die Preisverleihung begann mit einem Grußwort von Elke Büdenbender. Als Juristin, First Lady Deutschlands und Mutter würdigte sie das Engagement der Anwesenden und betonte: „Indem wir der Bildung junger Menschen in Kita und Schule eine besondere Bedeutung zukommen lassen, fördern und festigen wir unsere Demokratie und ihre Werte. Dabei sind Angebote frühkindlicher Bildung für die Förderung junger Menschen essenziell. Diese Angebote bereichern das Leben von Kindern und fördern ihre Talente. Sie werden von ihnen in ihre Familien, ihre Umgebung und damit in unsere Gesellschaft getragen.
Dabei ist entscheidend, dass wir alle Kinder gleichermaßen erreichen: Kinder aller Hintergründe, mit unterschiedlichsten Teilhabechancen und unterschiedlichsten Fähigkeiten. Wie wichtig das ist, belegen auf beeindruckende Weise die Kinder und Jugendlichen in den zahlreich eingereichten Projekten. Mit Leidenschaft und Fantasie, Mut und Kreativität habt Ihr Eure Ideen umgesetzt.” Zum Abschluss dankte sie den Kindern, Jugendlichen und Engagierten von Herzen für ihr wunderbares Engagement.
Katja Hintze, Vorstandsvorsitzende der Stiftung Bildung, hob in ihrer Rede die Bedeutung des Förderpreises hervor: „Der Förderpreis zeichnet bundesweit erfolgreiche Projekte und Eure Arbeit aus, um Bildungsengagement sichtbar zu machen und wirksame Projekte zu entdecken, wertzuschätzen, zu fördern und zu verbreiten. Denn es sind genau diese Projekte, die Chancen gestalten und Euch jungen Menschen die Möglichkeit bieten, selbst Ideen einzubringen und die Welt aktiv zu gestalten. Ihr sollt und müsst Eure individuellen Fähigkeiten, Eure Talente und Interessen in unsere Gesellschaft einbringen und Euch frei und vielfältig entfalten können. Genau das habt Ihr in Euren Projekten getan. Ihr habt Begeisterung für Demokratie, Beteiligung und Vielfalt geweckt und demokratische Prozesse für Euch und andere erlebbar gemacht. Wir gratulieren den ausgezeichneten Projekten sehr herzlich und freuen uns über so viel beeindruckendes Engagement! Bildung ist der Schlüssel für gesellschaftlichen Zusammenhalt. Gemeinsam können wir Großes bewegen!“
Moderatorin Ninia LaGrande, bekannt unter anderem auch als Autorin, Podcasterin und Poetry Slammerin. führte mit viel Humor durch den Nachmittag. Mit ihrem charmanten Moderationsstil und ihrer Spontaneität baute sie kommunikative Brücken, sorgte für Begeisterung im Publikum und führte auf ganz wunderbare Weise durch die Veranstaltung.
Nach der Vorstellung aller 35 ausgezeichneten Projekte folgte das, worauf alle gespannt gewartet hatten. Nacheinander bat Moderatorin Ninia LaGrande die Laudator*innen zur Übergabe der Publikumspreise (Handball-Nationalspieler Paul Drux für Model UN: Globale Herausforderungen – Junge Lösungen, die stellvertretende Generalsekretärin der Bundesschülerkonferenz Charlotte Hüther für „Kraft der Partizipation”, Vorsitzender Bundesverband der Kita- und Schulfördervereine e.V. Peter Gebauer für „Begegnungen für Demokratie”) und der Jurypreise (Vorsitzende der Geschäftsführung der Deutschen Postcode Lotterie Friederike Behrends für „Schule als Staat”, CEO der Enertrag AG Gunar Hering für „demoKI – Demokratiefeindliche Inhalte enttarnen”, Vorstandsvorsitzende von Plan International Deutschland Petra Berner für „Demokratie erleben – Unser Schulkiosk-Projekt”) auf die Bühne. Begleitet von viel Applaus nahmen die glücklichen und stolzen Preisträger*innen ihre Auszeichnungen entgegen.
Die Preisträger*innen
Die drei Jurypreise „Verein(t) für gute Kita und Schule“ erhielten:
Schule als Staat (Baden-Württemberg)
Im einwöchigen Projekt „Schule als Staat” gründeten und organisierten die Schüler*innen einen eigenen, fiktiven Staat, das Königreich „Pacedonien”. Schüler*innen und Lehrkräfte waren während „Schule als Staat” gleichgestellt und unterlagen denselben Staatsgesetzen. Das Staatsgebilde „Pacedonien“ war im Juli 2024 ein Königreich mit Parlament, Ämtern, eigener Währung, Flagge, Sicherheitsbehörden, Steuern, einer Vielzahl an Geschäften und einem zentralen Warenlager.
demoKI – Demokratiefeindliche Inhalte enttarnen (Niedersachsen)
Demokratie mittels Künstlicher Intelligenz (KI) schützen: Angesichts der zunehmenden Demokratiefeindlichkeit insbesondere in sozialen Netzwerken, lernen die Schüler*innen Nutzung, Verständnis und kritische Hinterfragung von KI sowie die Identifizierung und Entlarvung von demokratiefeindlichen Inhalten im Internet.
Demokratie erleben – Unser Schulkiosk-Projekt (Thüringen)
Durch demokratische Entscheidungsprozesse, gemeinschaftliches Handeln und den verantwortungsvollen Umgang mit Herausforderungen wie Konflikten wurde der Schulkiosk in der Grundschule Realität. Schüler*innen lernen die Werte von Demokratie, Frieden und Freiheit aktiv zu erleben und mitzugestalten.
Die drei Publikumspreise „Verein(t) für gute Kita und Schule“ erhielten:
Begegnungen für Demokratie (Bayern)
Erinnerungsarbeit und Demokratieerziehung fördern den interkulturellen Austausch und das gemeinsame Verständnis historischer Ereignisse mit dem Ziel, demokratische Werte und die Resilienz gegen antidemokratische Tendenzen zu stärken.
Themen unserer Zeit in der Diskussion: Schüler*innen diskutieren wöchentlich über aktuelle, globale Herausforderungen und entwickeln innovative Lösungsvorschläge, indem sie in die Rollen von Delegierten verschiedener Länder schlüpfen.
Kraft der Partizipation (Rheinland-Pfalz)
Gelebte Demokratie, Frieden und Freiheit im Bildungsalltag: Schüler*innen aller Altersstufen engagieren sich aktiv in Projekten und erleben Demokratie und Verantwortung hautnah. Partizipation, Autonomie, nachhaltige Entwicklung und Menschenrechte stehen im Fokus. Ziel ist es, Werte durch umfassende, menschliche Erfahrungen zu vermitteln und die nächste Generation zu ermutigen, engagiert und verantwortungsvoll zu handeln.
Die Laudator*innen zeigten sich begeistert über die Vielfalt der Projekte, die Kreativität und den Gestaltungswillen der jungen Projektteilnehmenden und die beeindruckende Unterstützung durch ehrenamtlich Engagierte aus den Kita- und Schulfördervereinen bundesweit. Sie betonten die eindrucksvolle, gesellschaftliche Wirkkraft solcher Projekte gerade in diesen Zeiten und riefen zur Nachahmung auf.
Austausch und Inspiration
Neben der Verleihung hatten alle Anwesenden die Möglichkeit, die Projekte kennenzulernen und sich mit den Bildungsengagierten der Kita- und Schulfördervereine auszutauschen. Musikalisch gestaltet wurde die Veranstaltung von Lan Syreen.
Ausblick auf 2025
Am Ende dankte Katja Hintze, Vorstandsvorsitzende der Stiftung Bildung, allen Anwesenden, besonders den Kindern und Jugendlichen, für ihren Mut und ihre Courage und richtete den Blick nach vorn: „Das Thema des Förderpreises 2025 wird Zukunft sein. Wir freuen uns schon jetzt auf beeindruckende Projekte und die nächste Förderpreisverleihung.“
Mit einem Get-together in den Stiftungsräumen am Palais am Festungsgraben klang die Veranstaltung aus – ein gelungener Abschluss für einen großartigen Tag voller Inspiration, wunderbarer Begegnungen und Wertschätzung. Wir danken allen Beteiligten für ihr Engagement und ihre Unterstützung.
Alle Fotos: © Patric Rademacher
